Das sind dann wohl die sogenannte Luxusprobleme. Denn der SSV Ulm 1846 spielt als Liga-Neuling eine überragende Drittliga-Saison und rangiert aktuell hinter Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg auf Platz zwei. Zehn Spieltage sind noch zu gehen.
Auf Platz vier hat Ulm immerhin schon fünf Punkte Vorsprung. Dass die Ulmer direkt in die 2. Bundesliga oder über den Relegationsrang aufsteigen, ist kein Traum mehr, sondern sehr gut möglich. Und jetzt kommt das Problem.
"Von der ganzen Struktur des Vereins sind wir noch nicht zweitligatauglich aufgestellt. Das brauchen wir nicht schönreden. Unser Ziel ist es, dass wir in den nächsten drei bis vier Jahren aufsteigen", sagte Geschäftsführer Markus Thiele in einem Interview mit der "Südwest-Presse".
Kurzum: der sportliche Erfolg überholt aktuell die infrastrukturellen Bedingungen des Klubs aus Baden-Württemberg, der seit 22 Jahren nicht mehr in der 2. Bundesliga vertreten war - und am Donaustadion hat sich seitdem wenig verändert. Zuletzt musste der SSV aufgrund der fehlenden Rasenheizung auch fünf Heimspiele im 70 Kilometer entfernten Aalen, der Heimat des VfR, austragen. Am kommenden Wochenende geht es dann wieder im Donaustadion gegen den SV Sandhausen.
Wenn wir Angst hätten, dass es hops geht, dann können wir es gleich sein lassen. Aber wir haben schon in dieser Saison keine Harakiri-Aktionen gemacht und sind auch finanziell nicht All-In gegangen. Wir holen aber durch das, was wir auf und neben dem Platz geben, das Maximum heraus
Markus Thiele
Doch was heißt das alles? Würde der SSV Ulm etwa auf einen Aufstieg in die 2. Bundesliga freiwillig verzichten? Klare Antwort von Thiele: Nein! Wenn es sportlich klappt, dann wird der SSV nach 2001 auch die Zweitliga-Rückkehr wahrnehmen.
"Wenn wir Angst hätten, dass es hops geht, dann können wir es gleich sein lassen. Aber wir haben schon in dieser Saison keine Harakiri-Aktionen gemacht und sind auch finanziell nicht All-In gegangen", betonte Thiele und ergänzte: "Wir holen aber durch das, was wir auf und neben dem Platz geben, das Maximum heraus. Die Spieler und Mitarbeiter gehen jeden Tag All-In, weil sie Vollgas geben."
Das wird dann wohl auch wieder am Sonntag - 10. März, 19.30 Uhr - gegen den SV Sandhausen der Fall sein. Vielleicht der nächste Schritt in Richtung 2. Bundesliga.