Nach den turbulenten Tagen zu Beginn der Woche wollte Rot-Weiss Essen gegen die SpVgg Unterhaching wieder positive sportliche Schlagzeilen schreiben. Doch das misslang. Mit 1:3 unterlag RWE den Gästen aus Bayern im Verfolgerduell um Platz drei.
Die Partie zwischen den beiden Verfolgern von Rang drei begann relativ ruhig. Keine der beiden Mannschaften wollte unnötig etwas riskieren.
Außer wohl Ron Berlinski: In der 21. Minute ging der RWE-Stürmer im eigenen Strafraum ins Risiko, schaute nur auf den Ball, vergaß dabei Gegenspieler Raphael Schifferl und traf diesen mit offener Sohle am Kopf. Da gibt es keine zwei Meinungen: der Berlinski-Blackout kostete den Angreifer die Rote Karte und RWE einen Elfmeter. Patrick Hobsch (23.) verwandelte sicher - 1:0 Unterhaching.
Doch Rot-Weiss Essen kam zurück - auch in Unterzahl agierten die Hausherren mit der Unterstützung von den Rängen mutig und suchten ihr Glück in der Offensive. Und dann fiel fast das 1:1 für RWE! Cedric Harenbrock (32.) versuchte es mit einem traumhaften Lupfer, aber der Ball ging ganz knapp drüber. Das hätte der Ausgleich sein können.
Rot-Weiss Essen: Golz - Wiegel, Rios Alonso, Kourouma, Brumme (76. Voelcke) - Eisfeld (67. Vonic), Müsel (67. Sapina) - Harenbrock (76. Kaiser) - Obuz, Young (67. Doumbouya) - Berlinski
SpVgg Unterhaching: Vollath - Schwabl (90.+1 Welzmüller), Schifferl, Stiefler (90.+1 Zentrich), Ortel (62. Stark) - Waidner, Skarlatidis - Keller (90.+1 Adu), S. Maier (82. Westermeier) - Hobsch, Krattenmacher
Schiedsrichter: Timon Schulz
Tore: 0:1 Hobsch (23., Foulelfmeter), 1:1 Obuz (39.), 2:2 Keller (45.), 1:3 Krattenmacher (60.)
Gelbe Karten: Rios Alonso, Brumme - Hobsch
Rote Karte: Berlinski (21.)
Zuschauer: 16.287
In der 39. Minute machte es dann Marvin Obuz besser. Torben Müsel spielte einen schönen Chip-Ball auf Obuz., Essens Topscorer schob den Ball aus spitzem Winkel in die lange Ecke - 1:1!
RWE war jetzt wach - aber so richtig: Harenbrock bediente Müsel mustergültig und der hämmerte den Ball an die Latte. Bei diesem Schuss schepperte das Gebälk. Der Nachschuss von Isaiah Young wurde im letzten Moment geblockt.
In der Druckphase der Essener dann das: In der Nachspielzeit stach Unterhaching wieder zu. Zweite Chance, zweites Tor. Aaron Keller erzielte mit rechts das 2:1 aus 14 Metern.
Rot-Weiss Essen kam gut aus der Pause und versuchte noch einmal mit zehn Mann Druck aufzubauen. Immerhin ging es auch Richtung heimischer Westkurve. Aber auch das half an diesem Tag nicht.
Maurice Krattenmacher (60.) dämpfte die Essener Stimmung komplett. Er setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und traf aus kurzer Distanz zum 3:1. Das war die Vorentscheidung. RWE konnte danach nicht mehr gefährlich vor Hachings Tor kommen. Und die Bayern? Sie hatten gar nicht mehr die Ambitionen, allzu viel nach vorne zu machen. Sie standen stabil - und das reichte für einen 3:1-Erfolg im Stadion an der Hafenstraße.