Am Ende ging es dann doch gut: Der SV Sandhausen mühte sich am Freitagabend in der 3. Liga zu einem glücklichen 1:0-Arbeitssieg gegen Schlusslicht SC Freiburg II und bleibt somit an den Aufstiegsrängen dran.
Absehbar war dies nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit nicht. Im Gegenteil, Sportdirektor Matthias Imhof fehlte die Reaktion auf die 1:2-Pleite gegen Viktoria Köln. Es folgte eine beispiellose Wutrede.
"Das ist unerklärlich. Wir haben in der Kabine alles angesprochen. Die Jungs haben sich nochmal motiviert. Dann kommen wir raus und es ist alles vorbei. Das war von der 1. Bis zur 46. Minute gar nichts", sagte Imhof bei Magenta. Und es wurde noch härter.
Als die Spieler des SV Sandhausen im ersten Durchgang bei einer Szene teilnahmslos wirkten, hagelte es Pfiffe von den Rängen. "Ich habe da komplettes Verständnis für die Fans", wetterte Imhof und betonte: "Wenn ich sehe, wie unsere Jungs da rummachen, die stehen. Fünf Kilo weniger und dann kann ich auch noch mitlaufen. Das ist unverständlich. Wenn man alles trainiert und anspricht und die Mannschaft so auf den Platz geht, verstehe ich das nicht. Die Jungs müssen sich auch mal selber in den Arsch treten. Ich glaube, die Jungs müssen sich mal selber hinterfragen, was sie hier alles aufs Spiel setzen. Welche Möglichkeiten sie haben, was wir ihnen auch bieten. Und was dann in den letzten eineinhalb Spielen zurückgegeben wird."
Der SV Sandhausen zeigte sich nach dem Seitenwechsel verbessert und griffiger. Der Lohn war der Weitschusstreffer von Livan Burcu zum 1:0-Endstand.
Geht es nach Jens Keller, hatte die Wutrede in der Pause damit nichts zu tun. Im Gegenteil. "Man hat unter der Woche eine gewisse Verunsicherung gemerkt und dann haben wir in der Pause die richtigen Stellschrauben gedreht", sagte der Trainer und ergänzte: "Wir können nicht immer draufhauen. Die Jungs haben Gas gegeben."