Vor rund sechs Wochen wurde Michael Preetz als neuer Geschäftsführer beim MSV Duisburg vorgestellt. Für den 56-Jährigen ist es die erste Aufgabe nach dem Ende seiner Zeit bei Hertha BSC vor drei Jahren.
Mit den Zebras steht Preetz kurzfristig vor der großen Herausforderung, den Klassenerhalt in der 3. Liga zu erreichen. Der gebürtige Düsseldorfer heuerte beim MSV in einer bedrohlichen sportlichen Lage an, obwohl er nach eigenen Angaben auch andere Optionen hatte.
Neben Anfragen aus Griechenland, der Türkei und den USA habe er sich auch mit einem Engagement in Saudi-Arabien beschäftigt, verriet Preetz in einem Interview mit der Sport Bild. "Nachdem die Saudis großartige Spieler geholt haben, sind sie nun dabei, die Infrastruktur in den Klubs zu stärken, dafür unter anderem auch Sportchefs zu verpflichten. Ein Vermittler war wegen eines Jobs bei mir, es ging um die Flüge und den Austausch vor Ort. Doch meine Familie hat dann ein klares Votum für den MSV abgegeben."
Zwar habe er im Wüstenstaat deutlich mehr verdienen können. Doch Preetz familiäre Situation und die Tatsache, dass er keinen finanziellen Druck verspürt, hätten gegen einen Wechsel in die weite Ferne gesprochen. Und so heuerte Preetz in Duisburg an - bei dem Verein, für den der einstige Stürmer in den 90er Jahren selbst für zwei Saisons auf Torejagd ging.
"Der Wunsch, hier alles zum Guten zu wenden, hat sich in den letzten Wochen nur noch verstärkt", konstatiert Preetz nach den ersten Wochen im Amt. "Die Infrastruktur, unter anderem mit Trainingsgelände und dem NLZ, das ist gehobener Zweiliga-Standard. Unser Frauenteam ist in der Bundesliga. Unser Stadion ist erstklassig. Das macht Spaß hier!"
Und die sportliche Situation des Drittliga-Teams hat sich seit Preetz Amtsantritt dezent verbessert. Angesichts von fünf Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz droht dennoch der Abstieg in die Regionalliga West.
Der Frage nach einem Verbleib im Abstiegsfall wich Preetz im Interview mit der Sport Bild aus. Er rede nie über Vertragsinhalte, so der langjährige Berliner. "Ich habe eins im Klub klar hinterlegt: Ich möchte nicht, dass hier irgendjemand über etwas anderes als den Klassenerhalt in dieser Saison redet. Diesem Ziel ordnen wir alles unter. Und ich bin auch hundertprozentig überzeugt, dass wir das schaffen."