Nach dem 3:1-Erfolg in Verl feierten die Spieler des MSV Duisburg noch lange mit den 1.300 mitgereisten Fans in der Sportclub-Arena. Man musste nur in die Gesichter schauen, um zu erkennen, wie wichtig die drei Punkte beim spielstarken Gegner aus Ostwestfalen nach dem verpatzten Rückrundenstart waren.
Die Zebras bogen einen Rückstand noch um, verteidigten aufopferungsvoll und profitierten im fünften Anlauf auch endlich von der von Boris Schommers so oft zitierten „geballten Kompetenz“ ihres neuen Mittelstürmer Daniel Ginczek. Sein Doppelpack brachte die Meidericher auf die Siegerstraße. Der Knoten des Ex-Bundesligaspielers ist geplatzt. Letztmals war der Routinier vor acht Jahren in der 3. Liga erfolgreich, damals noch im Trikot des VfB Stuttgart II.
„Ich freue mich riesig für Gini, der sich endlich für den Aufwand belohnt hat“, lobte Schommers. Der Winter-Neuzugang aus Düsseldorf konnte seine Qualitäten abrufen und traf zweimal per Kopf. „Es waren brutale vier Wochen. Du gewinnst kein Spiel. Die Erleichterung ist da und wird in der Kabine so richtig rauskommen. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, ordnete Ginczek seine Debüt-Tore für den MSV nüchtern ein.
Abgesehen vom München-Spiel stimmten die Leistungen der Schommers-Elf auch im neuen Jahr, die sich nun erstmals in der Rückrunde auch beim Ergebnis widerspiegelten. „Wir wissen, dass wir die Qualität haben, waren nie weit weg und haben weiter Fußball gespielt, auch wenn man meinen könnte, dass das Selbstvertrauen nach dem Rückstand weniger wurde“, sagte Ginczek.
Der Knipser versprühte weiter Optimismus: „Ich kam hierher, als gerade Aufbruchstimmung war. Wir müssen weiter daran arbeiten, die kleinen Dinge besser zu machen.“ Zweimal stand er genau da, wo ein Angreifer stehen muss, spekulierte vor dem Ausgleich auf den Fehler des Gegners. „Der Glaube ist komplett da. Viele haben uns abgeschrieben, aber wir wollen es weiter anpacken“, blickte Ginczek mit breiter Brust voraus. Schon gegen Viktoria Köln möchte der 32-Jährige sein erstes Heimtor folgen lassen.