Nach zwei Wochen Pause durfte Rot-Weiss Essen kurz vor dem Jahresende noch einmal in den Ligabetrieb eingreifen. Mit Erfolg. Zu Hause gegen den VfB Lübeck genügte ein Treffer von Isaiah Young. Gerade so. Denn RWE dominiert und musste am Ende dennoch zittern.
Essen, mit einer Dreierkette sowie Felix Götze und Ron Berlinski für Cedric Harenbrock und Leonardo Vonic in der Startelf, kontrollierte von Beginn an das Spiel. Der VfB Lübeck, nach der Entlassung von Lukas Pfeiffer erstmals mit Interimstrainer Bastian Reinhardt an der Seitenlinie, stand tief.
Es entwickelte sich eine zähe Partie mit keinen nennenswerten Torchancen. Auch weil die Essener die letzte Präzision, Dynamik sowie Zielstrebigkeit vermissen ließen oder immer wieder die falsche Entscheidung trafen. So wie Isaiah Young, der einige vielversprechende Ansätze über links nicht auszuspielen wusste.
Kurz vor der Pause traf der 25-Jährige dann die richtige Entscheidung! Nach einem Diagonalball von Torben Müsel legte Lucas Brumme von links flach in die Mitte, wo Young den Ball aus wenigen Metern zum 1:0 über die Linie spitzelte (45.).
VfB Lübeck: Klewin - Sommer, Löhden, Kastenhofer, Sternberg - U. Taffertshofer, Egerer (83. Gözüsirin), Hauptmann, Boland (83. Farrona Pulido), Velasco (58. Daube) – Facklam (74. Akono)
Tor: 1:0 Young (45)
Gelbe Karten: - Sternberg, Boland, Velasco
Schiedsrichter: Tom Bauer
Zuschauer: 15.097
Die ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs brachten mehr Torgefahr als die komplette erste Halbzeit zusammen: Erst wurde Eric Voufacks Schuss nach einem missratenen Klärungsversuch abgeblockt (48.), dann lenkte Jakob Golz einen gefährlichen Freistoß der Gäste an die Latte (51.).
Bedeutend schneller wurde die Partie in der Folge nicht. Dabei wurde es immer gefährlich, wenn RWE mal Tempo aufnahm. Ron Berlinskis Direktabnahme aus fünf Metern etwa wurde abgeblockt, nachdem Marvin Obuz geschickt wurde und vorgelegt hatte (62.).
Lübeck blieb aufgrund des Spielstands in der Partie – und setzte Nadelstiche. Jannik Löhden verzog nach einer Ecke aus aussichtsreicher Position. Mehr brachten die Gäste gegen die gut organisierten Essener nicht zustande.
Torgefahr strahlte das Team von Christoph Dabrowski bis auf eine kurze Sequenz zehn Minuten vor Schluss nicht aus. Bei all der Spielkontrolle über 90 Minuten hätte sich das beinahe gerächt: Cyrill Akono (89.) und Mattis Daube (90.) verpassten für die zuvor harmlosen Lübecker in der Schlussphase nur knapp, ehe Golz in der Nachspielzeit gegen Akono rettete (90+3).
RWE klettert durch den 1:0-Zittersieg vorübergehend auf Rang sechs. Bereits am Dienstag geht es mit dem nächsten Heimspiel weiter. Dann ist der Hallescher FC an der Hafenstraße zu Gast.