Rot-Weiss Essen steht nach zwölf Drittliga-Partien mit 18 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz. Wer hätte das vor der Saison für möglich gehalten? Wohl nicht viele.
Am Sonntagnachmittag feierte RWE gegen den 1. FC Saarbrücken einen 2:1-Heimdreier und sicherte sich den zweiten Sieg in Serie. In den ersten 25 Minuten spielten die Essener wie aus einem Guss und gingen völlig verdient durch Isaiah Young (6.) und Leonardo Vonic (18.) mit 2:0 in Führung.
"Wir haben in den ersten 25 Minuten wirklich hervorragenden Fußball geboten, sind sehr dominant aufgetreten und haben den Ball laufen lassen", resümierte Cheftrainer Christoph Dabrowski nach dem Abpfiff.
Danach ließen die Hausherren etwas nach und wurden passiver, was prompt durch den Treffer von Amine Naifi (38.) bestraft wurde. In dieser Phase bemängelte Dabrowski vor allem "die großen Abstände".
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich dann ein Abnutzungskampf. RWE verteidigte leidenschaftlich und musste einige gegnerische Angriffe abwehren. Eine richtige Großchance ließ der neue Tabellensechste allerdings nicht zu, weshalb der Sieg über die 90 Minuten verdient war.
Ich bin rundum zufrieden, dass wir das Dortmund-Spiel aus der letzten Woche bestätigen konnten. Wir sind so aufgetreten, wie man sich RWE an der Hafenstraße vorstellt. Darauf bin ich stolz.
Christoph Dabrowski.
Ganz zur Freude von RWE-Coach Dabrowski: "In der zweiten Halbzeit war es ein Ritt auf der Rasierklinge. Wenn wir einen Tick sauberer im Umschaltspiel gewesen wären, dann hätten wir die Saarbrücker mit dem dritten Tor killen können. Wir haben das Ergebnis aber bedingungslos verteidigt. Ich bin rundum zufrieden, dass wir das Dortmund-Spiel aus der letzten Woche bestätigen konnten. Wir sind so aufgetreten, wie man sich RWE an der Hafenstraße vorstellt. Darauf bin ich stolz."
Der 45-Jährige freute sich auch, dass mit Young und Vonic zwei Offensivspieler getroffen hatten: "Isi betreibt immer einen großen Aufwand, hat aber oft die letzte Aktion vermissen lassen. Deshalb freut es mich riesig für ihn. Leo hat die Leistung, die er in Dortmund gezeigt hat, bestätigt. Nicht nur wegen des Treffers, sondern man sieht, dass er Bälle fest macht, in die Spielfortsetzung kommt und immer wieder für Torgefahr sorgt."
Einen Wermutstropfen gab es aber doch an dem sonst aus RWE-Sicht tollen Fußballnachmittag: In der 23. Minute musste Lucas Brumme verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Eine Diagnose steht noch aus, aber es sah nach einer Muskelverletzung aus.
"Da müssen wir morgen abwarten, nachdem der Arzt draufgeschaut hat. Er hat im Laufe der ersten Viertelstunde ein leichtes Ziehen im Oberschenkel gespürt. Das war natürlich ein herber Verlust, weil er ein sehr ballsicherer Spieler ist, der Zug nach vorne entwickeln kann. Allerdings muss man sagen, dass es Sascha Voelcke gut gemacht hat und Lucas sehr gut ersetzen konnte", lobte Dabrowski.