Es war die Szene, über die im Nachgang der Duisburger Heimniederlage gegen den TSV 1860 München (0:3) am meisten diskutierte wurde. Im Mittelpunkt: „Löwen“-Innenverteidiger Jesper Verlaat.
Zu Beginn knockte der bullige Abwehrmann MSV-Neuzugang Thomas Pledl aus. Zur Schwere seiner Schulterverletzung konnte Torsten Ziegner ebenso wie zum bandagierten Sprunggelenk von Rolf Feltscher noch keine Auskunft geben. Mitte der zweiten Halbzeit konnte der Niederländer nach einem klaren taktischen Foulspiel gegen Alaa Bakir vor dem eigenen Sechzehner froh sein, nicht mit Gelb-Rot vom Platz geflogen zu sein. Bei der Auswechslung unmittelbar danach bedankte sich der 27-Jährige noch beim Referee und wurde anschließend mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine begleitet.
Die Zebras waren beim Stand von 0:2 am Drücker, die Chancen auf den Anschluss mit elf gegen zehn Mann wären ungemein höher gewesen. „Es ist schwer so ein Spiel zu gewinnen, weil es viele Unwägbarkeiten gegeben hat, die wir teilweise nicht beeinflussen konnten“, sagte Ziegner auf der anschließenden Pressekonferenz und war vor allem mit der „unsäglichen Begründung“ des Unparteiischen alles andere als einverstanden.
Der Trainer weiter: „Das war die Krönung und hat auch dazu geführt, dass wir nicht mehr zurückgekommen sind. Er meinte, dass es schon eine Gelbe Karte war, aber der Spieler beim Foul vom Tor weggelaufen ist und Verlaat schon vorbelastet war. Diese Plausiblität muss mir mal jemand erklären. Ich habe es nicht verstanden.“
Spielerisch dagegen konnte der Trainer seiner Mannschaft nicht viel vorwerfen. Den 0:1-Pausenrückstand empfand Ziegner als noch weniger dramatisch. „Wir waren vernünftig im Spiel und haben unsere Chancen bekommen. Der Querpass von Bakalorz vor dem 0:2 war schlecht. Das passiert nicht alle Tage. 1860 war eiskalt. Aber wir haben bis zum Schluss nicht aufgegeben.“
Viel Zeit zum Aufarbeiten bleibt den Meiderichern nicht. Schon am Dienstag (19 Uhr) ist die Ziegner-Elf in der Englischen Woche unter Flutlicht beim Halleschen FC gefordert.