Gemessen an den Aussagen von Trainer Torsten Ziegner und Flügelspieler Marvin Ajani war die Rückkehr nach Halle am Freitagabend eher eine Rückkehr mit eher gemischten Gefühlen. Denn beide waren noch zu sehr damit beschäftigt, was beim 2:2-Unentschieden des MSV Duisburg auf dem Rasen passierte.
Ajani spielte zwischen 2016 und 2019 beim HFC. "Ich hatte hier den Start als Profi, hatte eine schöne Zeit und freue mich immer wieder hier zu spielen", sagte er bei Magenta Sport. Die Freude merkte man ihm nicht an. Der 29-Jährige war frustriert.
"Da war mehr drin. Wir waren etwas zu nachlässig. Das ist in den letzten Wochen schon so gewesen. Wir müssen weiter daran arbeiten", betonte er. Die Defensivarbeit, die auch Ziegner kritisierte, wird bei elf Gegentoren aus den letzten fünf Spielen allmählich ein Problem.
Immerhin retteten die Zebras noch einen Punkt. Ausgerechnet Ajani hatte nach einem Eckball mit seinem ersten Saisontor das 2:2 erzielt. Doch auch das sorgte nicht für einen Jubeltanz. "Ich habe die Saison nichts getroffen, spiele eine schlechte Saison. Da tut das gut."
MSV Duisburg: Aufbauende Worte für Hettwer
Sein Trainer erlebte in Halle einen "coolen Abend". Knapp zwei Jahre stand er hier an der Seitenlinie. "Der Empfang war herzlich. Ich habe mich sehr gefreut, dass sich die Leute auch gefreut haben und die Sachen von damals nicht vergessen haben", sagte der 45-Jährige.
Beinahe wäre es ein toller Abend gewesen. Julian Hettwer verpasste in der Nachspielzeit die Chance zum 3:2 und damit zwei weitere Punkte. Der 19-Jährige scheiterte aus spitzem Winkel an HFC-Keeper Felix Gebhardt. Es war keine Hundertprozentige , dennoch war der Newcomer nach dem Spiel untröstlich.
"Das hat mich überrascht, ich musste ihn tatsächlich trösten", sagte Ziegner. "Der glaubt tatsächlich, dass er Spiele entscheiden muss. Das hat er bereits getan, aber er ist 19 Jahre und soll sich nicht so verrückt machen." Hettwer hatte in den vier Spiele zuvor all seine vier Saisontore geschossen.
Der Trainer sprach bereits unter der Woche davon, dass Hettwer dennoch kaltschnäuziger werden müsse, das aber in seinem Alter völlig normal sei. "Die Chance, die er hat, ja schön und gut. Aber er hatte wieder gute Laufwege und wir haben ihn nicht gut in Szene gesetzt. Wir haben darüber gesprochen, es trainiert. Den Jungen müssen wir mehr einsetzen, er hat ein tolles Potential. Jetzt hat er eine Chance vergeben und ist traurig. Das lasse ich nicht so stehen und versuche ihm zu helfen."
Kommende Woche, zu Hause gegen den SV Elversberg, könnte Hettwer bereits die nächste Gelegenheit erhalten.