96 Minuten ging die Partie in der 3. Liga zwischen Waldhof Mannheim und Rot-Weiss Essen. Fast 9000 Zuschauer, darunter 2000 aus Essen. Und die sahen Emotionen pur.
Zwei kuriose Tore für RWE, am Ende eine Abwehrschlacht und viele Vorwürfe nach der Partie. Mittendrin unter anderem: Essens Björn Rother.
Mannheims Fridolin Wagner schoss gegenüber "Magenta TV" in seine Richtung, nachdem sich viele Spieler und Betreuer nach dem Abpfiff einiges zu sagen hatten: "Es gibt Szenen im Fußball, die gehören nicht dazu. Wenn ein Spieler von RWE vor uns anfängt zu jubeln, als hätte er die Champions League gewonnen. Da frage ich mich, was das soll. Das muss er selber wissen."
Rother stand auch in der 89. Minute im Blickpunkt, als er und Mannheims Kapitän Marcel Seegert beide Gelb sahen. Bitter für Seegert, der bereits in der ersten Halbzeit Gelb sah und damit vom Feld musste. Wagner sah auch hier den Fehler bei Rother, "daher müssen wir jetzt in der kommenden Partie auf unseren Kapitän verzichten."
Auch Waldhof-Trainer Christian Neidhart pflichtete ihm bei: "Rother provoziert das sehr clever, das passt zum Spiel. Er geht unseren Kapitän an und nicht umgekehrt."
Ganz anders sah das RWE-Trainer Christoph Dabrowski, der schon viel früher im Spiel ansetzte: "Für mich hätte Seegert nach einer Tätlichkeit an Ron Berlinski schon in der ersten Halbzeit vom Platz gemusst. Das war für mich eine Tätlichkeit."
Er meinte die Szene, wo er Gelb sah, nachdem er den RWE-Torschützen Ron Berlinski insgesamt zwei Mal schubste und zu Fall brachte. Dabrowski: "Er hatte Glück, dass er noch so lange auf dem Platz stand."
Auf der Beliebtheitsskala der Mannheimer war Rother weit unten zu finden, Wagner wollte Berlinski allerdings keinen Vorwurf machen, weil er das 1:0 erzielte, nachdem Mannheims Torwart Morten Behrens und Gerrit Kohlke zusammenknallten und der Torwart kurz benommen war. "Da will ich ihm keinen riesen Vorwurf machen. Ich glaube, Ron Berlinski ist ein fairer Sportsmann, da muss meiner Meinung nach der Schiedsrichter unterbrechen."
Was er nicht tat, daher ging RWE in Führung, später auch mit 2:0. Am Ende kam Mannheim ran, es wurde eine Abwehrschlacht aus Essener Sicht, wo sich RWE auf Keeper Jakob Golz verlassen konnte. Das wusste auch Dabrowski, der lobte: "Jakob hat überragend gehalten und uns die drei Punkte festgehalten."