Ausgerechnet vor dem Flutlichtheimspiel am Montagabend gegen den 1. FC Saarbrücken füllte sich das Lazarett bei Rot-Weiss Essen. Neben den bereits länger verletzten Thomas Eisfeld (Innenbandanriss), Meiko Sponsel (Meniskusriss) und Michel Niemeyer (Reha nach Operation), wurden mit Cedric Harenbrock (muskuläre Probleme) und Moritz Römling (Außenbandanriss) zwei weitere Ausfälle bekannt.
Dazu stellte sich die Frage, ob Kapitän Daniel Heber (angeschlagen) und Clemens Fandrich (grippaler Infekt) gegen Saarbrücken spielen konnten – beide Akteure fehlten zuletzt im Training. Beim Blick auf den Aufstellungsbogen wurde klar, dass auch sie nicht im Kader standen. Trotz sieben Ausfällen zeigte Essen gegen den Tabellenvierten aus dem Saarland eine willensstarke Leistung über 95 Minuten und siegte vor 15.907 Fans an der Hafenstraße – nicht unverdient – mit 1:0 (1:0).
Bei dieser Partie wurde deutlich, dass es dem RWE-Kader definitiv nicht an Alternativen mangelt. Obwohl mehrere Eckpfeiler fehlten, gelang der zweite Saisonsieg. Mit Björn Rother, der zuletzt Mitte August von Beginn an spielte, Felix Herzenbruch und Oguzhan Kefkir rückten gegen Saarbrücken drei neue Spieler in die Startelf. Auch Innenverteidiger José-Enrique Ríos Alonso gehört erst seit der Aue-Partie zum Stammpersonal.
Ich muss allen Spielern, die reingekommen sind, ein Kompliment machen. Sie haben sich alle reingehauen.
Christoph Dabrowski.
Cheftrainer Christoph Dabrowski zeigt damit, dass kein Akteur bei ihm abgeschrieben ist. Mit Mustafa Kourouma, Aurel Loubongo und Sascha Voelcke setzte der Fußballlehrer in der Schlussphase noch auf drei junge Spieler. "Ich muss allen Spielern, die reingekommen sind, ein Kompliment machen. Sie haben sich alle reingehauen", lobte Dabrowski nach der gelungenen Mannschaftsleistung.
In der kommenden Woche haben Rot-Weiss Essen und alle weiteren Profiklubs in Deutschland spielfrei, weil die Länderspielpause ansteht. Für die Hafenstraßen-Elf geht es erst am 02. Oktober (14 Uhr) im Liga-Alltag mit einem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden weiter. Eine Woche später reist RWE dann ins Dreisamstadion, um sich dort mit der Zweitvertretung des SC Freiburg zu messen.
Bis dahin könnte bereits der eine oder andere Spieler wieder fit sein. Allerdings hat der Montagabend gezeigt, dass RWE trotz der Ausfälle eine gute Mannschaft auf das Feld schicken kann und die Einstellung deutlich wichtiger ist, als die Aufstellung. Der Konkurrenzkampf ist nun mehr denn je eröffnet.