Türkgücü München kommt derzeit nicht zur Ruhe. Nicht nur aufgrund der sportlich miserablen Situation, der Anmeldung des Insolvenzverfahrens und dem deshalb drohenden Punktabzug, sondern auch, weil sich nun Ex-Trainer Serdar Dayat über Sport1 gemeldet hat und schwer gegen den abstiegsbedrohten Drittligisten schießt.
„Türkgücü war mein größter Fehler. Du kannst den Trainerjob dort nicht professionell ausüben“, rechnet er beim TV-Sender mit seinem Ex-Klub ab. Der 52-Jährige stand zwischen dem 23. Februar und dem 5. Mai für elf Spiele in der Verantwortung, ehe er gehen musste. Der ehemalige Nachwuchskoordinator von Fenerbahce Istanbul ist einer von acht Cheftrainern des Klubs seit Sommer 2020. „Wenn ich gewusst hätte, was hintenrum alles läuft, hätte ich dort nie angefangen.“
Dayat habe dem Vorsitzenden Hasan Kivran einen Gefallen tun wollen, zudem habe er in der Jugend dort gespielt. Nun sagt er, dass Kivran das Problem des Klubs ist: „Er war nicht der Typ, der alle gemeinsam in ein Boot holt mit einem positiven Gefühl. Er gibt dem Trainer nur eine geringe Chance, hat immer reingeredet. Aber man kann nicht alles allein kontrollieren. Jetzt ist der Name Türkgücü in Deutschland kaputt.“ Kein Training habe er sich dabei angeschaut. „Nach den ersten zwei Tagen habe ich mich schon unwohl gefühlt. Schon nach dem ersten Spiel habe ich es so bereut, dass ich bei Türkgücü unterschrieben habe.“ In der Zwischenzeit ist Dayat zu Türkgücü Augsburg zurückgekehrt.
Zu allem Überfluss gibt es nun auch Gerüchte, dass Trainer Andreas Heraf mit einem positivem Coronatest eine Trainingseinheit geleitet haben soll. Dieses Gerücht hatte der Österreicher am Montag gegenüber der Bildzeitung als „Rufmord“ bezeichnet: „ Unabhängig von den Corona-Vorwürfen: Ich brauche Ruhe in der Mannschaft, damit wir die Mini-Mini-Mini-Chance noch wahren, um aus dem Keller zu kommen.“