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Nach dem Abbruch eines Regionalliga-Spiels in München wegen eines prokurdischen Banners hat die Polizei Ermittlungen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Sachbeschädigung eingeleitet. Bei der Eskalation während des Spiels zwischen Türkgücü München und der zweiten Mannschaft des FC Bayern München habe es insgesamt 19 Verletzte gegeben, darunter zehn Polizisten und neun Bayern-Fans.
Der Partie wohnten laut Polizei etwa 500 Zuschauer bei, davon 150 von Bayern München. Zu der Eskalation kam es, nachdem die Bayern-Fans nach Anpfiff ein sieben Meter langes Banner mit der Aufschrift „FC Bayern Fan Club Kurdistan“ ausrollten. Die Nutzung des Banners sei im Vorfeld von Türkgücü untersagt worden. Grund sei, dass die türkische Regierung einen kurdischen Hintergrund für den Anschlag in Istanbul mit sechs Toten am vergangenen Wochenende sieht.
Spielabbruch nach zwei Minuten
Aufgrund des Ausrollens des Banners sei es unmittelbar zu lautstarken und sehr emotionalen Reaktionen auf Seiten der Fans von Türkgücü München gekommen. Bereits nach zwei Minuten wurde die Partie unterbrochen und nicht wieder angepfiffen. Als die Ordner das Banner entfernen wollten, seien diese von Bayern-Fans attackiert worden. Als Polizisten anrückten, sei das Banner zusammengerafft und von mehreren Fans festgehalten worden. Nachdem Versuche, die Bayern-Anhänger zum Entfernen des Banners aus dem Stadion zu bringen, gescheitert waren, versuchte die Polizei das Banner mit einem Zugriff zu entfernen. Hierbei sei es zu einer massiven Gegenwehr der Fans gekommen, weshalb die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzte. Das Banner sei schließlich sichergestellt worden.
orth mit afp