Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen im Nachgang des Drittliga-Spiels zwischen dem MSV Duisburg und VfL Osnabrück eingestellt. Die Partie war am 19. Dezember vorzeitig abgebrochen worden, da sich ein Zuschauer gegenüber Osnabrücks dunkelhäutigem Spieler Aaron Opoku rassistisch geäußert haben soll.
Daraufhin wurde wegen Beleidigung ermittelt. Doch der Verdacht habe sich nicht erhärtet, so die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung. Zu dem gleichen Ergebnis war zuvor bereits die Polizei gelangt.
"Wir nehmen Vorwürfe dieser Art sehr ernst. Natürlich sind die Beteiligten emotional stark betroffen, das ist ja verständlich", wird Staatsanwalt Martin Mende zitiert. "Darum haben wir intensiv ermittelt und eine zweistellige Anzahl von Zeuginnen und Zeugen vernommen und alle optischen und akustischen Aufzeichnungen des Spiels ausgewertet. Die Vorwürfe haben sich jedoch nicht bestätigt."
Beleidigung soll nicht Opoku gegolten haben
Den Aussagen von Zeugen und dem Beschuldigten zufolge habe der Ausruf "Du kannst doch eh keine Ecke schießen, du Affe" dem Osnabrücker Florian Kleinhansl gegolten, der gerade einen Eckball ausführen wollte - und nicht Opoku.
Für die Strafverfolgung einer Beleidigung hätte aber Kleinhansl als Geschädigter die Beleidigung anzeigen müssen, was nicht der Fall war. Auch vermeintliche Affenrufe von den Zuschauerrängen seien weder von Zeugen vernommen, noch auf Tonspuren zu hören gewesen.
Nachdem die polizeilichen Ermittlungen vergangene Woche eingestellt wurden, gab der MSV Duisburg bereits ein Statement ab. Die Partie, die damals beim Stand von 0:0 abgebrochen wurde, wird am 2. Februar nachgeholt.