Eigentlich sollte unter Hagen Schmidt beim MSV Duisburg vieles besser werden als noch bei seinem Vorgänger Pavel Dotchev. Doch die Lage im Tabellenkeller hat sich für die Zebras zuletzt noch verschärft - der MSV sammelte in den beiden Spielen unter Schmidt nur einen Punkt, die Konkurrenz fängt derweil an zu siegen. Duisburg ist nur noch Vorletzter in der 3. Liga.
Dem 51-Jährigen ist die angespannte Lage deutlich bewusst. "Man sollte die Tabelle kennen, um den Ernst der Situation zu realisieren. Ohne in Endzeitstimmung zu verfallen", hält Schmidt wenig davon, die Tabelle nach mehr als einem Drittel der Saison vollends auszublenden. "Wir wissen, dass uns Siege sehr gut tun würden", sagte der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Duell gegen den überraschend starken Aufsteiger Viktoria Berlin, der derzeit Tabellenfünfter ist (Samstag, 14 Uhr).
Schmidt geht deutlich mit der Abwehr ins Gericht
In Halle kassierten die Duisburger zuletzt eine 1:2-Niederlage. Zwar steckten die Meidericher nicht auf und zeigten eine gute Moral in der Schlussphase, nichtsdestotrotz war das Ergebnis zunächst einmal desillusionierend. "Wir haben in der Analyse sehr direkt angesprochen, was uns nicht gefallen hat", sagte Schmidt und meinte damit vor allem das Abwehrverhalten seiner Mannschaft bei beiden Gegentreffern. Beim 0:1 aus MSV-Sicht schob Michael Eberwein recht unbedrängt ein, beim 0:2 durfte Terrence Boyd unter dem höflichen Geleitschutz mehrerer MSV-Verteidiger unbedrängt durch die MSV-Hälfte dribbeln und schließlich trocken ins untere Eck abschließen.
"Wie wir die Tore verteidigt haben, das war eher semiprofessionell und der entscheidende Unterschied zu Halle", fand Schmidt deutliche Worte zu dem Abwehrverhalten seiner Mannschaft. In der Halbzeit der Partie hatte er beim Stand von 0:0 Vincent Gembalies ausgewechselt und Stefan Velkov in der Innenverteidigung gebracht. Auch der Bulgare sah gar nicht gut aus.
Unter der Woche sei im Training allerdings zu Schmidts Zufriedenheit gearbeitet worden. "Wir haben in den Einheiten in dieser Woche einen Schritt nach vorne gemacht. Die Jungs haben gut mitgezogen und eine hohe Intensität gezeigt", versichert der Fußballlehrer. Das gilt es für den MSV nun gegen die Berliner zu beweisen - denn es wird höchste Zeit für den ersten Sieg unter Schmidt, soll die Lage nicht noch bedrohlicher werden.