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Götze-Schock! Später Punkt bei Schmidt-Debüt

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MSV Duisburg: Götze-Schock! Später Punkt bei Schmidt-Debüt
Foto: getty
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Der MSV Duisburg hat sich im ersten Drittligaspiel unter Hagen Schmidt gegen Kaiserslautern ein spätes 1:1 (0:1) erkämpft. Mike Wunderlich traf ins eigene Netz. Die Analyse.

Ausgangslage: Duisburgs neuer Trainer Hagen Schmidt feierte gleich ein doppeltes Debüt. Neben seinem ersten Auftritt vor heimischem Publikum war es zugleich das erstes Profispiel für den ehemaligen Jugend-Coach aus Mönchengladbach überhaupt. Nach drei Niederlagen in Folge standen die Zebras enorm unter Druck, konnten die Abstiegszone im Falle eines Sieges aber wieder verlassen. Immerhin tankte man mit dem 8:0-Sieg gegen Hellas Krefeld im Niederrheinpokal etwas Selbstvertrauen. Die Gäste aus der Pfalz wurden von knapp 1.500 Fans begleitet und strotzten nach vier Siegen in Serie nur so vor Euphorie. Keeper Matheo Raab blieb vor dem Traditionsduell satte 533 Minuten ohne Gegentor.

Schmidt setzt auf Bakir: Im Vergleich zur bitteren 2:3-Niederlage in Zwickau im Spiel eins nach Pavel Dotchev veränderte Schmidt die Startformation auf zwei Positionen. Alaa Bakir kehrte in die erste Elf zurück und ersetzte Kolja Pusch, der unter der Woche von einem Infekt ausgebremst wurde. Der Ex-Lauterer Marlon Frey spielte für den rotgesperrten Marvin Bakalorz (muss drei Spiele aussetzen) im defensiven Mittelfeld.

Fan-Choreo: Strömender Regen bis kurz vor Anpfiff machte den Rasen in der Schauinsland-Reisen-Arena ordentlich rutschig. Die 10.646 anwesenden Zuschauer standen von Minute eins voll hinter ihrer Mannschaft. Die aktive Fanszene präsentierte beim Einlaufen der Teams eine Choreografie. „Für den Verein in weiter Ferne – Duisburg international“, stand auf dem Banner, auf dem ein betrunkenes Zebra abgebildet war. Nicht das einzige Spruchband, das die Anhänger während der 90 Minuten in die Luft streckten.

Lautern mit mehr Zug zum Tor: Beide Mannschaften brauchten gut 20 Minuten, um sich abzutasten. Die erste dicke Chance gehörte den im ersten Durchgang insgesamt kombinationsfreudigeren Gästen. Hendrick Zuck tauchte nach starker Chip-Vorlage von Marlon Ritter aus dem Halbfeld völlig frei vor Leo Weinkauf auf. Sein Direktabschluss in Rückenlage geriet ein gutes Stück zu hoch (20.). Kaiserslautern brachte ohne zwingend zu werden die gefährlicheren Aktionen zustande, während Duisburgs wenige Offensiv-Momente eher zufällig entstanden. Der MSV näherte sich zunächst durch einen Distanzschuss von Marlon Frey dem gegnerischen Kasten an (18.).

MSV: Weinkauf; Feltscher, Gembalies, Steurer, Bretschneider (84. Volkmer), Ajani, Frey, Stierlin, Baakir (77. Hettwer), Stoppelkamp (43. Pusch), Ademi (77. Bouhaddouz).

FCK: Raab; Tomiak, Winkler, Kraus, Ritter, Klingenburg (72. Redondo), Hanslik, Zuck, Hercher, Götze (90. Zimmer), Wunderlich (90.Schad).

Zuschauer:10.646

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer.

Gelbe Karten: Schmidt (42.), Bakir, Hanslik (beide 45.), Steurer (49.), Frey (76.).

Gelb-Rot: Hanslik (90.)

Tore: 0:1 Tomiak (45.), 1:1 Eigentor Wunderlich (82.).

Unordnung und Stoppelkamp-Verletzung: Kapitän Moritz Stoppelkamp, der schon zu Beginn der Partie einige Minuten am Boden lag, musste unmittelbar vor der Pause mit bandagiertem Oberschenkel vom Feld. Den anschließenden Freistoß von Mike Wunderlich bekamen die Zebras in mehreren Versuchen nicht vernünftig geklärt. René Klingenburg schaltete am schnellsten, nutzt die Unruhe und spielte quer auf den mit aufgerückten Innenverteidiger Boris Tomiak, der sich bedankte und nur noch flach unten links einschieben musste. Nach einer Rudelbildung kurz vor dem Gästeblock wurde es wenig später unter Flutlicht erstmals richtig hitzig.

Mehr Schwung beim MSV: Der MSV zeigte sich nach dem Seitenwechsel im Spiel nach vorne deutlich verbessert und kam schwungvoll aus der Kabine. Kolja Pusch hämmerte mit seinem Linken knapp am rechten Pfosten vorbei (53.). Frey prüfte Raab mit viel Wucht aus kurzer Distanz (66.). Die Mannschaft von Marco Antwerpen hatte schon deutlich mehr Mühe, die Angriffe der Zebras zu verteidigen. Duisburg belohnte sich und kam durch ein Eigentor von Mike Wunderlich nach starkem Nachsetzen von Frey zum etwas glücklichen Ausgleich (82.). Schmidts Doppelwechsel mit Anbruch der Schlussphase machte sich bezahlt. Denn Joker Aziz Bouhaddouz war bei der Entstehung mit beteiligt.

Götze-Schock: Kurz vor Ende dann plötzlich Stille im Stadion. Felix Götze, der schon eine schwere Kopfverletzung in dieser Saison hinter sich hat, blieb nach einem Zusammenprall mit Rolf Feltscher regungslos im gegnerischen Sechzehner liegen und musste minutenlang behandelt werden. Mit Halskrause und Trage wurde der Bruder von Weltmeister Mario Götze unter Applaus von beiden Fanlagern vom Platz getragen. Daniel Hanslik sah in der Nachspielzeit noch die Ampelkarte.

Ausblick: Der MSV Duisburg hat auch das vierte Drittligaspiel in Folge nicht gewonnen und somit den Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz in der 3. Liga verpasst. Mit dem Punkt können die Zebras nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang dennoch zufrieden sein. Für die Schmidt-Elf geht es schon am Samstag (14 Uhr) mit dem schwierigen Auswärtsspiel beim Halleschen FC weiter.

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