Es lief die 30. Spielminute, als es vor der Bank der Zebras mal so richtig hitzig wurde. Christopher Richards' überhartes Einsteigen gegen Leroy-Jacques Mickels erhitzte die Gemüter an der Seitenlinie sofort. Mickels verlor das Gleichgewicht und rauschte über den Asphalt in die Trainerbank. „Es sah erstmal schlimm aus, aber es war kein Foul“, erklärte Torsten Lieberknecht auf Nachfrage. Doch allen voran Torwarttrainer Sven Beuckert war nur schwer zu beruhigen.
Schiedsrichter Asmir Osmanagic hatte schnell genug von dessen lautstarken Protesten. Er zückte die Rote Karte und schickte den Ex-Profi auf die Tribüne, nachdem Beuckert aus Frust noch den Ball weggeschossen hatte. „Es war der Nachweis dafür, dass man als Torhüter die Bälle besser mit der Hand zu spielen sollte, als mit dem Fuß“, scherzte der Trainer. „Wir machen jetzt Witze darüber, wissen aber alle, dass es nicht in Ordnung war“, ordnete der 46-Jährige die „Übersprungshandlung“ von Beuckert richtig ein.
Lieberknecht witzelt über den Platzverweis
Neben Sven Beuckert, der beim MSV schon ewig einen Kultstatus besitzt, ist auch Lieberknecht für seine ausgeprägte Emotionalität am Spielfeldrand bestens bekannt. Dass Beuckert noch vor ihm auf die Zuschauerränge verwiesen wurde, analysierte der Duisburger Trainer mit einem zwinkernden Auge. „Viele hatten ja schon gemutmaßt, dass ich irgendwann mit Rot hoch muss. Und ich bin in dieser Saison noch ohne Gelbe Karte.“
Emotionen gehören im Fußball bekanntlich dazu. Und vielleicht war die Entscheidung von Schiedsrichter Osmanagic auch ein wenig überzogen. Denn der Platzverweis gegen Beuckert war am Sonntag nicht die einzige unglückliche Entscheidung des Unparteiischen.