"Ich habe mit vielen Dingen gerechnet, aber nicht mit einem 0:7. Ich bin ja auch schon ein paar Jahre Trainer, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen. Wir müssen uns bei unseren Fans entschuldigen. Das kann nicht unser wahres Gesicht gewesen sein", kommentierte ein enttäuschter Tomasz Kaczmarek das 0:7-Debakel der Fortuna gegen Wehen. Der 34-Jährige feierte sein Debüt als Nachfolger von Kölns Erfolgstrainer Uwe Koschinat. Dieser ist zum SV Sandhausen gewechselt.
Neben der sportlichen Niederlage musste Kölns Vereinsboss Schwetje auch einen persönlichen Nackenschlag verkraften. Einige Fans haben den Investor, der die Fortuna in den Profibereich geführt hatte, persönlich angegriffen. In einem offenen Brief äußert sich Schwetje zu den Vorfällen rund um das Wehen-Spiel. Mögliche Konsequenzen will er nicht ausschließen.
"Ich habe mich in allen Jahren bei der Fortuna nie öffentlich darüber beklagt, dass die Anerkennung der aktiven Fanszene gering dafür war, die Fortuna auf wirtschaftlich halbwegs tragbare Beine gestellt zu haben sowie den sportlichen Weg aus der 6. Liga in die 3. Liga begleitet zu haben. Ich hatte mir zumindest Respekt erhofft, komme aber auch damit zurecht, wenn noch nicht einmal dieser in der aktiven Fanszene gegeben ist. Womit ich aber nicht leben kann, sind die Diffamierungen, denen ich gestern im Stadion von insbesondere zwei Fangruppierungen ausgesetzt war. Dies ist für mich persönlich höchst verletzend und meiner Frau und meinen Kindern (7 und 9 Jahre) absolut nicht zuzumuten. Ich wünsche keinem, von denjenigen, die gestern ihre Parolen geschrien haben, dass sie einmal auf der anderen Seite stehen und dies ihrer Familie erklären dürfen", erklärte Schwetje in seinem offenen Brief an alle Fortunen.
Auch einen Rücktritt scheint der Geschäftsmann nicht mehr ausschließen zu wollen. Schwetje im offenen Brief: "Wenn es mir keinen Spaß mehr macht, zu einem Heimspiel der Fortuna zu gehen und ich Angst haben muss, dass meine Familie dabei unglücklich wird, dann ist es Zeit, über Konsequenzen nachzudenken."
Autor: Krystian Wozniak