Wechsel-Theater beim KFC

Musculus-Berater spricht Klartext

Am Montag betonte Uerdingens Geschäftsführer Nikolas Weinhart gegenüber RevierSport, dass der 27-jährige Musculus, der mit 19 Toren einen großen Anteil am KFC-Aufstieg hatte, seinen Vertrag erfüllen solle.

"Wir sind die Spekulationen der Medien zu diesem Thema leid. Nur weil ein Spieler Wechselabsichten äußert, weil er in den ersten vier Spielen vielleicht nicht so eingesetzt worden ist, wie er das gerne gehabt hätte, heißt das nicht, dass der Verein ihn gehen lässt oder das jemals vorhatte. Diese Energie, sich mit anderen Vereine zu befassen und die Gerüchte durch Interviews zu befeuern, sollte man sich lieber sparen und sie investieren, um sich für einen Platz in der Startaufstellung zu empfehlen. Fakt ist: Lucas Musculus hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 und wird diesen auch erfüllen. Wir kennen und schätzen seine Qualitäten und haben ihn genau deswegen auch verpflichtet - und zwar ligaunabhängig", erklärt Weinhart.

Weinhart hat Engels die Erlaubnis erteilt mit anderen Vereinen zu verhandeln

Die Aussage des KFC-Funktionärs irritiert Musculus' Berater Stephan Engels. Der Ex-Nationalspieler ist über die Aussage Weinharts verwundert, weil genau dieselbe Person ihm vor rund zwei Wochen in einem Gespräch in Düsseldorf, bei dem auch KFC-Präsident Mikhail Ponomarev anwesend war, die Freigabe in der Personalie Musculus erteilte. Das heißt: Engels durfte fortan mit anderen Klubs verhandeln. "Es muss klar gestellt werden, dass nicht Lucas Musculus den Verein verlassen will, sondern der Verein mir als seinem Berater erlaubt hat mit anderen Klubs zu verhandeln. Wir haben uns in Düsseldorf getroffen, um eigentlich über andere Dinge zu sprechen. Doch in der Unterhaltung sagte mir Niko Weinhart, dass Lucas Musculus die Freigabe erhält, um mit anderen Klubs in Kontakt zu treten", erzählt Engels dieser Redaktion.

"Aktuell wird es ja so dargestellt, dass Lucas den KFC unbedingt verlassen will. Das ist aber nicht der Fall. Er hat einen Vertrag, fühlt sich wohl und hat auch schon in der 3. Liga bewiesen, dass er dort auch erfolgreich sein kann", ergänzt der 57-jährige Engels. Zudem betont Engels gegenüber RS, dass es zwischen ihm und den KFC-Verantwortlichen überhaupt keine Probleme gibt - im Gegenteil. Engels: "Wir haben seitdem Lucas Musculus beim KFC spielt und Manuel Konrad, den ich auch berate, eher ein freundschaftliches Verhältnis und das soll auch so bleiben."

Bleibt abzuwarten, ob der KFC den torgefährlichen Angreifer, der in den letzten beiden Jahren satte 43 Pflichtspieltreffer für den Bonner SC und Uerdingen erzielte, doch noch ziehen lässt. Denn nach unseren Informationen sind einige Vereine aus der 3. Liga und der Regionalliga auf die Dienste des gebürtigen Bergisch Gladbachers heiß. Darunter auch Fortuna und Viktoria Köln. Zu Rot-Weiss Essen, wo Musculus lange gehandelt wurde, wird er nicht wechseln. Dies war sicherlich dem finanziellen Aspekt geschuldet.

Am Freitag spielt der KFC in Duisburg gegen die SG Sonnenhof Großaspach. Bleibt abzuwarten, ob mit oder ohne Musculus. Denn in den ersten vier Drittligaspielen kam der torgefährliche Stürmer nur auf eine Spielzeit von 60 Minuten. Und damit begannen die ganzen Wechselgerüchte.

Autor: Krystian Wozniak