Michael Ratajczak hat den Zebras mit unzähligen Paraden schon etliche Punkte im Aufstiegsrennen gerettet. Während sich die Defensive vor ihm aufgrund diverser Verletzungen fast wöchentlich ändert, bezieht die Nummer eins trotz Rückenproblemen oder Fingerstauchungen immer Stellung zwischen den Pfosten.
Mit 2.550 abgespulten Minuten ist er aber nicht nur der Dauerbrenner, sondern aufgrund seiner konstant guten Leistungen auf der Linie, in Eins-gegen-Eins-Duellen wie auch im Luftkampf der sichere Rückhalt. Auch seine Abschläge, die früher mal mit der Streuung eines Schrotgewehrs vergleichbar waren, kommen genauso wie seine weiten Abwürfe an. Für die Spieleröffnung ein großer Vorteil, den die Duisburger zuletzt auch immer wieder erfolgreich ausgenutzt haben.
Doch wer „Rata“ kennt, weiß, dass der Keeper das Lob nicht alleine ernten will. Im Gegenteil: „Insgesamt steht unsere Defensive sehr gut und das Spiel gegen den Ball zeichnet uns aus. Unsere kontinuierliche Entwicklung ist unverkennbar.“
Dieses Pfund soll auch am Samstag beim taumelnden VfL Osnabrück ausgespielt werden. Nach fünf Pleiten in Folge sind die Lila-Weißen ins Mittelfeld durchgereicht worden und bei deren Zuschauern ist nach der ordentlichen Hinrunde Ernüchterung eingekehrt. Dass Ratajczak an der Bremer Brücke ein hitziges Publikum in seinem Rücken haben wird, pusht ihn zusätzlich: „Es ist doch herrlich, wenn mich die gegnerischen Fans beschimpfen und bepöbeln. Das gehört dazu und ist das Salz in der Suppe. Ich lächle dann einfach nur zurück. Ich freue mich auf die Atmosphäre und das tolle Stadion.“
Die Ruhe und Gelassenheit des 32-Jährigen überträgt sich auch auf seine Vorderleute, für die er aber auch gleich eine Aufgabe parat hält. Zwar hat Rataj-czak in dieser Spielzeit schon neun Mal seinen Kasten sauber gehalten, doch auswärts stand nur zwei Mal die Null. Deshalb gilt für Osnabrück, die Weiße-Westen-Bilanz aufzupolieren.
Dass es zu Hause besser läuft, ist allerdings verwunderlich, schließlich ist der Rasen in der SLR-Arena einer der schlechtesten der Liga. „Weil die Ausbesserungen nur notdürftig vorgenommen wurden, sind vor allem die Schnittkanten vom alten zum neuen Rasen kritisch“, berichtet der Ex-Dortmunder: „Die Bälle verspringen da einfach.“
Apropos Bälle: Auch er plädiert wie viele seiner Kollegen für einen Einheitsball in der 3. Liga und bevorzugt dafür die Kugeln von Derbystar oder adidas, weil sie die besten Flugeigenschaften hätten. Auch ein Grund, warum er sich auf das Gastspiel in Osnabrück freut, denn der VfL spielt mit seinem zweiten Lieblingsleder, mit dem die Zebras die ganze Woche trainiert haben, um sich darauf einzustellen. Beste Voraussetzungen für Ratajczak und Co., um ihre Statistiken weiter aufzupolieren.