Patrick Drewes und Timo Horn schlichen nach dem 0:2 (0:0) des VfL Bochum beim VfB Stuttgart über den Rasen, die Unzufriedenheit war ihnen anzusehen.
Das Tabellenschlusslicht der Fußball-Bundesliga hatte gekämpft, aber wieder mal nicht gewonnen. Chris Führich hatte die Gastgeber im Schwabenland in der 53. Minute zur Führung geschossen, Justin Diehl in der 79. Minute auf 2:0 erhöht. „Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt als noch vor ein paar Wochen, das stimmt“, sagte Drewes. „Allerdings haben wir den Distanzschuss zum 0:1 nicht gut verteidigt. Und das 0:2 war dann der endgültige Dämpfer. Das merkt man auch beim Publikum, die Stimmung im Stadion war plötzlich eine ganz andere.“
Am Sky-Mikrofon wurde der Torhüter auch zu einem neuen/alten Kollegen im Training gefragt: Manuel Riemann, der nach seiner Suspendierung wieder mittrainieren darf. An der Fanbasis hatte dies durchaus für Furore gesorgt. „Er ist ein Kollege wie die anderen Torhüter auch und hebt das Niveau im Training“, sagte Drewes. Ob er sich aber um seine Stammposition fürchte, jetzt da die langjährige Nummer eins der Bochumer wieder da ist und er selbst Im elften Spiel wieder nicht zu Null spielte? Drewes: „Ich muss meine Position Woche um Woche bestätigen. Wenn ich weiter hart arbeite, bin ich weiter die Nummer eins.“
Das sieht TV-Experte Didi Hamann ganz anders. „Die Verantwortlichen beim VfL Bochum wussten ja, was sie tun, als sie Riemann zurück ins Training holten. Einen Manuel Riemann holst du nicht als dritten Torwart zurück“, sagte er in der Spiel-Analyse bei Sky. „Meiner Meinung nach steht er nach der Winterpause wieder als Nummer eins im Tor. Er ist der beste Torwart, den sie haben!“
Denn am Ende gehe es ums sportliche Überleben. Und die Erfolgschancen bei Bochums nächsten Gegnern sind durchaus höher als in Stuttgart: FC Augsburg (A), Werder Bremen (H), 1. FC Union Berlin (A), 1. FC Heidenheim (H), 1. FSV Mainz 05 (A), FC St. Pauli (H). Bis auf Union dümpeln all diese Teams in Tabellenregionen herum, in denen sich auch die Bochumer gerne aufhalten würden. Hamann: „Da braucht man das stärkste Team.“ Und in das gehört für den Sky-Experten eben Manuel Riemann.