Der gebürtige Franzose hat bei seinem womöglich letzten Auftritt im Trikot der Adlerträger erneut für Kopfschütteln im Münsteraner Lager gesorgt und seine ohnehin keineswegs komfortable Situation im Kader weiter verschlechtert. Nach 77 Spielminuten schickte Trainer Ralf Loose den 27-Jährigen für Rogier Krohne auf das Spielfeld, nur neun Minunten später musste Bischoff den Platz schon wieder verlassen.
Dreimal Rot in einer Saison
Im Zweikampf mit MSV-Kapitän Branimir Bajic hatte der Spielmacher des SCP völlig übermotiviert den Schlappen draufgehalten und eine Verletzung des Gegenspielers in Kauf genommen. Folglich schickte Schiedsrichter Arno Blos den Franzosen mit glatt Rot vom Platz - es war bereits Bischoffs dritter (!) Platzverweis in dieser Saison! Mit dieser unrühmlichen Aktion "krönte" der ehemals bei Arsenal London und Werder Bremen eigentlich für höhere Weihen berufene Bischoff seine eigene Leistung in dieser Spielzeit, die einer Katastrophe gleichkommt.
Zwar kam der Mittelfeldspieler zu 29 Saisoneinsätzen, wurde jedoch sechsmal nur eingewechselt. Drei Tore sind dabei unter dem Strich viel zu wenig für die Ansprüche des feinen Technikers, der viel mehr durch überharte Aktionen und unmotiviertes Einsteigen gegen seine Gegner auf sich aufmerksam machte. Beobachter des Spiels in Duisburg, bei dem es für die Preußen eigentlich nur noch um die Goldene Ananas ging, fühlten sich an den 4. März erinnert, als ein hartes Bischoff-Foul im Derby gegen Osnabrück an Gegenspieler Tom Merkens nicht nur seine zweite Rotsperre in dieser Saison (fünf Spiele), sondern für den Osnabrücker zudem das vorzeitige Saison-Aus nach sich gezogen hatte.
Ungewisse Zukunft
Der sensible Spielmacher, der noch in der Vorsaison als Antreiber, Torschütze und insbesondere Vorlagengeber nahezu in jedem Ligaspiel geglänzt hatte, steht vor einer ungewissen Zukunft beim SC Preußen. Der einst so trickreiche Techniker - zuvor keineswegs als Treter aufgetreten - ließ seine Fähigkeiten in der nun abgelaufenen Spielzeit 2013/2014 komplett vermissen und wird wahrscheinlich die ersten Spieltage in der neuen Saison gesperrt verpassen.
Kein Geheimnis ist, dass Bischoff ein Liebling von Ex-Coach Pavel Dotchev war, unter dem neuen Trainer Ralf Loose läuft es dagegen gar nicht mehr für den Regisseur. "Man muss dazu sagen, dass Amaury nicht in bester Form ist. Ein Spieler muss sich eben auch von sich aus anbieten", betonte Loose unlängst. Gerade einmal 68 Minuten spielte Amaury Bischoff in den vergangenen sechs Ligaspielen der Münsteraner. Als Zahlenwerk bleiben jedoch seine drei Roten Karten in Erinnerung.