Welch große Qualität die Münsteraner in ihrem Saisonkader 2013/2014 zur Verfügung hatten und haben, wurde am vergangenen Wochenende deutlich. Mit Zlatko Muhovic (Jahn Regensburg), Gaetano Manno (Viktoria Köln), Michael Holt (SSVg Velbert) und Cedric Wilmes (Alemannia Aachen) hatten vier Spieler noch in der letzten Woche der Transferphase ihren Abschied aus der Studentenstadt vollzogen. Bis auf Wilmes, der als Ersatzkeeper in Aachen auf der Bank saß, bewiesen die anderen drei Münsteraner Abgänge gleich in ihrem ersten Einsatz für den jeweils neuen Klub ihre Qualität, Michael Holt steuerte sogar einen Treffer zum Velberter 3:1-Erfolg in Wattenscheid bei. Alle vier Teams fuhren mit den ehemaligen Preußen im Team umgehend Siege ein.
Große Leistungsdichte, keine Konstanz
Bei ihrem Ex-Klub aus Münster hatten die Abgänge - bis auf Manno, der nah dran war an der Stammelf - allenfalls die zweite Geige gespielt. Trotz der erwiesenermaßen großen Leistungsdichte im Kader können die Preußen ihre Qualität aber immer noch nicht konstant abrufen. Nach einer erfolgreichen Wintervorbereitung, in der in den Testspielen drei Erstligisten besiegt worden waren, war der SCP mit Vorschusslorbeeren zum saisonalen Wiederaufgalopp bei RW Erfurt gestartet. Ähnlich wie im Sommer wirkten die Münsteraner in Thüringen (Endstand 0:0) aber allzu verkrampft. Spätestens die völlig sinnlose 0:1-Heimniederlage am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen biedere Wehener verstärkt nun die eigenen Selbstzweifel.
Gegen einen mit Mann und Maus verteidigenden Gegner gelang kontrollierenden Preußen in der Offensive kaum mal eine gut herausgespielte Szene. Amaury Bischoff, Marcus Piossek, Mehmet Kara oder Matthew Taylor gingen mehr oder weniger unter. In der Nachspielzeit ergaunerten sich die cleveren Gäste dann sogar noch die drei Punkte. "Am Ende steht man mit leeren Händen da und das ist sehr bitter. So etwas kann man nicht so schnell verkraften", gab Trainer Ralf Loose zu.
Richtungsweisendes Spiel
Die nach der Vorbereitung zu Recht aufkeimende Euphorie ist nach nur einem Punkt aus zwei Spielen nun wieder verpufft. Die kommende Begegnung bei Holstein Kiel hat richtungsweisenden Charakter. Für die Kieler "Störche" liegen die Adlerträger mit nur drei Punkten mehr auf dem Konto in Schlagdistanz, bei einer Niederlage droht Münster der Sturz auf einen Abstiegsplatz. "Mit Kiel haben wir aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen. Dort hilft uns nur ein Sieg weiter", weiß Rechtsverteidiger Kevin Schöneberg.