"Grundsätzlich zufrieden" ist Dietmar Hirsch mit der Entwicklung seiner Mannschaft, auch wenn er weiß, dass Außenstehende womöglich nicht zu diesem Schluss kommen, wenn sie sich die Elversberger Bilanz ansehen. "Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn unsere Ergebnisse eine Wellenlinie ergeben hätten", meint der SVE-Trainer. Stattdessen zeigte sich der Aufsteiger eher in "Ganz oder gar nicht"-Manier, gewann nach Hirschs Amtsantritt Anfang September sechs von acht Spielen und beendete das Fußballjahr mit vier Niederlagen.
"Wir hatten Hektik im Umfeld und dann kamen auch noch Verletzungssorgen dazu", begründet Hirsch die Pleitenserie im Dezember. Im Zuge dieser Unruhe musste beispielsweise Elversbergs Sportdirektor Roland Benschneider seinen Hut nehmen. Diese Phase wollen die Saarländer nun aber hinter sich lassen und sich stattdessen voll und ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren. Nach einer Woche Trainingslager in der Türkei zieht Hirsch ein positives Fazit: "Wir hatten eine harte Vorbereitung, soweit bin ich ganz zufrieden." Daran konnte auch die schwere Verletzung von Alexander Schmieden nichts ändern. Der 20-Jährige erlitt bei einem Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern einen Kreuzbandriss und hat kaum eine Chance, in dieser Saison noch einmal zum Einsatz zu kommen. "Das tut mir besonders für ihn wahnsinnig leid, denn er hatte sich gerade an die Mannschaft herangekämpft", bedauert sein Trainer den Unglücksraben.
Stürmer soll kommen - aber nicht Schalkes Schmidt
Die Elversberger Ambitionen, personell im Winter nochmal nachzulegen, haben mit Schmiedens Verletzung aber nichts zu tun. Hirsch bestätigt: "Wir suchen noch was im Offensivbereich." Deshalb hatte er zuletzt den estnischen Nationalspieler Rimo Hunt zu Gast im Training, wenn auch ein bisschen zu kurz, wie der frühere MSV-Profi meint. "Sein Berater meinte, der Spieler hätte noch andere Angebote und wir sollten jetzt ein konkretes Angebot unterbreiten." Aber noch scheuen die Verantwortlichen vor dem Risiko zurück. Aus demselben Grund haben sie auch von einer Verpflichtung von Schalkes Patrick Schmidt Abstand genommen. "Zum Probetraining konnten wir ihn nicht einladen und scouten konnten wir ihn bisher erst einmal. Weil wir aber im Winter nur Leute gebrauchen können, die sofort zünden, werden wir uns erst für den Sommer wieder mit Patrick beschäftigen." Der Angreifer, der in der Schalker Reserve in der Hinrunde nicht über die Reservistenrolle hinauskam, ist allerdings derzeit auch beim Nachbarn und Ligakonkurrenten aus Saarbrücken im Gespräch.
Wie auch immer der oder die Neuen sind, Hirsch hofft, dass der Klub in den nächsten Tagen Vollzug vermelden kann. "Testspieler werden wir jedenfalls keine mehr einladen, die Zeit ist vorbei. Jetzt muss man eben abwarten, wie schnell Einigung erzielt werden kann."