„Ich hatte in Duisburg eine schöne Zeit“, erinnert sich der Fußballlehrer, schränkt aber ein: „Es geht nicht um meine Person und es gibt auch keinen Raum für Gefühle.“
Sasic, der dem Erfolg alles unterordnet, bleibt cool. Für einige „Lebemänner“ des 1. FC ist die konsequente Art des Disziplin-Fanatikers jedoch ungewohnt. Den Zorn des Trainers bekam in der Länderspielpause vor allem Ex-Kapitän Marc Lerandy zu spüren. Der 31-jährige Innenverteidiger wurde suspendiert, weil er in einem unzureichenden körperlichen Zustand sei und ihm Bereitschaft fehle, an den Defiziten zu arbeiten.
Sasics Kampf gegen den Schlendrian Damit dürfte nun auch dem letzten Spieler klar sein, dass im Saarland ein anderer Wind weht. Und genau das war die Intention der Verantwortlichen. Sasic soll den Akteuren den Schlendrian austreiben.
Für den 54-Jährigen, der auch schon bei den Zebras und zuvor in Kaiserslautern ein strenges Regiment führte, ist das kein Problem: „Es reicht nicht, was einige Spieler anbieten. Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns.“
Stimmt. Zwar steht das Team im DFB-Pokal-Achtelfinale, doch in der Meisterschaft patzt das Kellerkind regelmäßig. Auch in den ersten vier Spielen unter Sasics Regie gab es noch keinen Sieg (drei Unentschieden, eine Niederlage). Die Gründe sind eindeutig: Saarbrücken hat den schwächsten Angriff und eine der löchrigsten Abwehrreihen der Liga.
"Der Abgang Hellmichs war ein großer Fehler" Sasic hat es aber geschafft, die Defensive zu stabilisieren. Nur drei der 20 Gegentore kassierten die Blau-Schwarzen unter ihm. Trotz der widrigen Umstände bereut Sasic seinen Gang nach Saarbrücken nicht. 686 Tage musste sich der gelernte Bauarbeiter, der beim MSV noch bis zum Sommer dieses Jahres unter Vertrag stand, gedulden, ehe der „Standardfuchs“ im September seine neue Stelle antrat.
Gegen Elversberg nahm der Kroate die Zebras unter die Lupe und stellte seinem Kollegen Karsten Baumann ein gutes Zeugnis aus: „Unter den Vor-aussetzungen ist der MSV sehr gut.“ Den wirtschaftlichen Niedergang der Meidericher hat er indes mit Bauchschmerzen verfolgt: „Der Abgang von Walter Hellmich war ein großer Fehler. Die Zukunft des MSV kann ich zwar nicht einschätzen, aber ich wünsche mir, dass der Verein die finanzielle Lage in den Griff bekommt.“
Für Duisburg gibt es also doch ein bisschen Raum für Gefühle.