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Kickers Offenbach
Keine Lizenz für die 3. Liga

3. Liga: Keine Lizenz für Kickers Offenbach

Der Traditionsverein muss dran glauben: Die Kickers Offenbach erhalten laut eines Berichts des 'kicker' keine Lizenz für die kommende Saison in der 3. Liga.

Schock für den OFC: Der ehemalige Bundesligist Kickers Offenbach erhält keine Lizenz für die kommende Saison in der 3. Fußball-Liga. Dies ist das Ergebnis einer Sitzung des Lizenzierungs-Beschwerdeausschusses des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vom Montag. Nach Ansicht des Verbandes hat der Traditionsverein die im Rahmen des Zulassungsverfahrens gesetzten wirtschaftlichen Bedingungen zum Fristablauf 28. Mai 2013 teilweise nicht erfüllt.

"Ein bitterer Tag für den OFC. Die Anstrengungen haben nicht zum Erfolg geführt", sagte OFC-Präsident Frank Ruhl und machte den Fans Hoffnung: "Das bedeutet nicht das Ende für den OFC und auch nicht das Ende des Verfahrens." Geschäftsführer David Fischer kündigte zudem den Gang vor das Ständige Schiedsgericht an: "Wir haben die Liquiditätslücke geschlossen und gehen jetzt zum Schiedsgericht des DFB. Dort werden wir weiter kämpfen."

Sollte auch dieser den Offenbachern die Lizenz verweigern, könnte der Pokalsieger von 1970 sogar noch tiefer als in die Regionalliga fallen. Auf der Mitgliederversammlung im April hatte Ruhl für den Falle einer Insolvenz bereits einen Neufang in der Kreisklasse in Aussicht gestellt.

Allerdings war offenbar nicht ein Formfehler, wie zuvor in verschiedenen Medien berichtet, der Grund für die Lizenzverweigerung. "Insbesondere wurde eine geforderte Liquiditätsreserve in Höhe von zwei Millionen Euro weder als Guthaben auf einem Bankkonto des DFB eingezahlt, noch eine unwiderrufliche Zahlungsgarantie unter Ausschluss jeglicher Einwendungen und Einreden durch eine Bank zu Gunsten des DFB vorgelegt. Der stattdessen vorgelegte Darlehensvertrag zwischen Kickers Offenbach und einer Bank gewährt dem DFB nicht in vergleichbarer Weise die eingeforderten Sicherungsrechte", sagte der Vorsitzender des Zulassungsbeschwerdeausschusses und DFB-Vize-Präsident, Rainer Koch.

Bereits am Wochenende hatte in Offenbach große Verwirrung geherrscht: Auf den letzten Drücker hatte der mit neun Millionen Euro verschuldete Traditionsverein Anfang der vergangenen Woche kurz vor Ablauf der Frist seine Lizenzierungsunterlagen beim DFB eingereicht. Am Samstag vermeldete das Fachmagazin kicker, der OFC würde keine Lizenz für die kommende Saison erhalten - in Offenbach wusste man hingegen von nichts.

In den vergangenen Monaten hatte der OFC ein umfangreiches Sanierungskonzept aufgestellt und fieberhaft an dessen Realisierung gefeilt. Erst Ende Mai hatte die Offenbacher Stadtverordneten-Versammlung dem Konzept des OFC zugestimmt und damit den Weg für eine Lizenzerteilung möglich gemacht. Die Stadionbetreibergesellschaft erließ den Offenbachern Altlasten in Höhe von 610.000 Euro und wird die Miete für die Arena pro Jahr um 405.000 Euro bis zum 30. Juni 2016 stunden.

Zudem bekamen die Hessen die für ihre Kredit-Verhandlungen dringend benötigte Bürgschaft des Landes Hessen in Höhe von zwei Millionen Euro. Zuvor hatte zahlreiche private Gläubiger auf einen Großteil der ihnen zustehenden Zahlungen verzichtet. Weiterhin waren die Transfersumme von geschätzten 200.000 Euro für den Wechsel von Kapitän Mathias Fetsch zum Bundesligisten FC Augsburg bereits in den Unterlagen eingeplant gewesen.

Sollte dem OFC die Lizenz auch in der nächsten Instanz verweigert werden, würde in Absteiger SV Darmstadt 98 ausgerechnet ein hessischer Nachbar profitieren und drittklassig bleiben. Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch äußerte gegenüber der Frankfurter Rundschau schon die Forderung, der DFB möge "die faulen Eier aussortieren". Die Lilien hatte zuvor bereits Kritik an der Unterstützung des Landes Hessen an der Rettungsaktion für den OFC geäußert.

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