Nur Minuten später erzielte er dann den Siegtreffer für seine Gladbacher. Eine ähnliche Szene ereignete sich am Dienstag im Stadion Rote Erde – nur andersrum, wenn man so will. Als die 62. Minute lief, kam von der Dortmunder Bank das Signal zum ersten Wechsel. Rico Benatelli, der das Spiel mit seinem Doppelpack in Durchgang eins mehr oder weniger im Alleingang entschieden hatte, trabte vom Platz, klatschte mit Konstantin Fring ab und war schon im Begriff, sich auf die Bank zu setzen. Erst da bemerkte er, dass nicht er, sondern Ensar Enes Baykan gemeint war und lief schnell zurück auf den Rasen.
Auf die „Selbstauswechslung“ angesprochen, musste der „Mann des Spiels“ schmunzeln. „Ich dachte, ich wäre gemeint gewesen. Aber da habe ich mich wohl vertan.“ Einen Sonderapplaus hätte der Spielmacher durchaus verdient gehabt, da Benatelli aber durchspielen durfte, fiel der jedoch aus.
Er scheint auch kein Typ zu sein, der solche Extra-Würste genießt. Zwar kam ihm selbstbewusstes „Ich wusste sofort, dass der reingeht“, mit Blick auf den Schlenzer zum 1:0 über die Lippen, beim 2:0 bedankte er sich aber artig beim Vorbereiter. „Das Tor gehört eigentlich Jonas Hofmann“, fand der 20-Jährige und erinnerte an den Zuckerpass seines Nebenmanns.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Wenn der Youngster so weiter macht, wie in den ersten Wochen seiner Profi-Karriere dürfte er im Übrigen irgendwann genauso populär sein, wie sein Vater. Frank Benatelli, heute Trainer des Bochumer Landesligisten CSV Linden, hat einen festen Platz in der Ahnengalerie des VfL Bochum. Dass es den Sohnemann zum großen Nachbarn 15 Kilometer weiter östlich zog, kann ihm hinsichtlich der besseren Perspektive beim BVB wohl auch kein VfL-Fan verdenken.
Und leugnen kann Rico den bekannten Papa nicht, wenn das vielleicht auch kein so angenehmes Thema für ihn ist: Der Haaransatz ist doch schon arg „fortgeschritten“. Womit wir wieder bei Netzer wären - beziehungsweise bei „Netzer andersrum“, ist der ehemalige Nationalspieler doch für seinen wallende Mähne bekannt.