Schließlich konnte niemand erwarten, dass die unheimliche Auswärtsserie der Oberhausener (seit September 2010 ohne Auswärtssieg) ausgerechnet beim Spitzenreiter reißt. Nach dem Abpfiff war der Tenor der Kleeblätter einhellig. Coach Mario Basler machte den Anfang: „Wir schaffen es einfach nicht, uns mal für eine gute Leistung zu belohnen.“
Nedim Hasanbegovic, der überraschend 90 Minuten spielen durfte, betonte: „Wir haben unnötige Tore bekommen.“ Dem wollte Torschütze Junior Torunarigha, der seinen ersten Treffer für RWO erzielte, nicht widersprechen: „Ich weiß nicht, woran es immer liegt, dass wir so dumme Gegentore bekommen. Das ist traurig, weil wir immer Spiele abgeben, wo wir eigentlich was mitnehmen müssten.“
"Wir machen immer wieder dieselben Fehler" Doch am Ende stand Oberhausen wieder mit leeren Händen da und RWOs bester Mann in Sandhausen, Mittelfeldspieler Jeff Gyasi, erklärte: „Wir haben 45 Minuten richtig gut mitgespielt, aber zwei Patzer haben erneut gereicht, um das Spiel zu verlieren. Wir machen immer wieder dieselben Fehler. Es bleiben nicht mehr viele Spiele, um das abzustellen. “
Denn die Saison ist bereits im letzten Drittel angekommen. Und von den zwölf ausstehenden Partien finden fünf in der Fremde statt. Für die RWO-Fans ein Horrorszenario. Zumal es nun gegen die direkten Konkurrenten geht. CZ Jena, SV Babelsberg, Unterhaching, Werder Bremen II heißen die kommenden Gegner.
Vier Partien, vier Hoffnungen, vier Möglichkeiten. RWO kann in den kommenden Wochen alles gewinnen, aber auch alles verspielen. Bereits in einer Woche, wenn RWO in Jena ran muss, geht es zur ersten der vier Nervenschlachten. Denn Jena ist seit Samstag punktgleich mit RWO und könnte Oberhausen noch weiter in der Tabelle durchreichen. Und psychologisch ist Jena sicher im Vorteil: Denn CZ hat einen kleinen Lauf und aus den letzten vier Spielen acht Punkte geholt. Torunarigha, der hofft, dass bei ihm nun der Knoten geplatzt ist, zeigt sich aber weiter kämpferisch: „Wir sind für alles gewappnet, weil wir jeden schlagen können.“
"Wir sind intern stabil" Und Hasanbegovic ergänzte: „Unsere Mannschaft ist gestärkt, wir sind intern stabil. Wir wissen, jetzt kommen die Begegnungen gegen die unmittelbaren Konkurrenten. In Sandhausen war es ein Bonusspiel, jetzt kommen die wichtigen Partien.“
Was die Gegner der Oberhausener leider genau so sehen, daher kann RWO in den Wochen der Wahrheit nur bestehen, wenn die Mannschaft es endlich mal schafft, ohne dicke Böcke durch die 90 Minuten zu kommen. Hasanbegovic lässt das kalt: „Wir müssen einfach die Konzentration hochhalten. Egal, wie schwer das wird, egal, wie wenig Spiele es noch sind.“