Am Ende kam er mit drauf, auch wenn er seinen Vertrag noch nicht unterschrieben hatte. Aber allen Beteiligten war klar, dass dieser Transfer nicht mehr scheitern kann. Daher stellte sich das 18-jährige Talent auch nachher den Fragen der Medienvertreter. Mit einer Mischung aus Freude und Schüchternheit, die er allerdings ablegt, sobald er den Platz betritt. „Ich habe Respekt vor der neuen Situation, aber auf dem Spielfeld kenne ich das nicht.“
Mit Blick auf die neue sportliche Heimat betonte der Neuzugang der TuS aus Koblenz: „Ich freue mich hier zu sein. Die Mitspieler sind nett, ich mag es hier.“ Der größte Dank geht in diesen Tagen dabei an seinen Bruder, der ihn zuletzt vier Mal in der Woche zum Training fuhr, dann dort wartete um ihn nachher wieder mit nach Hause zu nehmen. Immer 170 Kilometer hin und zurück. Göcer: „Ich bin sehr froh, dass ich meinen großen Bruder habe.“
Generell ist der offensive Mittelfeldmann ein Familienmensch. Und deshalb schauten auch die Bayern in die Röhre, die Göcer mit 15 Jahren im Auge hatten. Allerdings tagte damals der Familienrat und entschied sich gegen die Offerte des Rekordmeisters. Göcer erinnert sich: „Ich war damals eine Woche in München und eigentlich war fast alles klar. Aber ich war noch sehr jung und daher meinte meine Familie, dass der Schritt noch zu früh kommen würde.“
Zum Glück für RWO, so konnte der Klub nun zuschlagen. In der letzten Spielzeit lief Göcer mit nur 17 Jahren schon für Koblenz II in der Rheinlandliga auf und trainierte zwei Mal in der Woche bei den damaligen Drittliga-Profis mit. Wenn er in diesem Tempo weitermacht, dann hat er sicher eine Profikarriere vor sich. „Das ist mein Traum“, sagt Göcer, der aber weiß, dass vorher noch eine Menge Arbeit auf ihn wartet.
Zumindest den ersten Assistpunkt hat er gegen Wiedenbrück schon eingefahren, als er das 1:0 von Mike Terranova auflegte. Eine Konstellation, die er sich sicher auch für den Auftakt in Burghausen erhofft, denn Göcer könnte sogar noch für die U19 von RWO auflaufen. „Ich hoffe allerdings, dass ich bei der ersten Mannschaft bleiben darf. Dafür gebe ich in jeder Einheit Gas.“