Lange Zeit klang es wie das Festhalten am letzten Strohhalm als BVB II-Coach Theo Schneider nach dem feststehenden Abstieg von der Möglichkeit sprach, durch den Lizenzentzug eines Kontrahenten und einer gleichzeitigen Platzierung von Rang 18 doch noch in der 3. Liga zu bleiben.
Doch mittlerweile scheint das Unmögliche tatsächlich möglich: Der FC Carl-Zeiss Jena hat akute Finanzprobleme, die – sofern sie nicht bis Juni gelöst werden – den Entzug der Spiellizenz für die 3. Liga bedeuten könnten. Der Weg für die Borussia wäre damit frei.
Aktuell beträgt die Lücke zwischen den Forderungen der DFL auf der einen und der Jenaer Finanz-Möglichkeiten auf der anderen Seite knapp 700.000 Euro. Wird sie nicht geschlossen, sieht es düster aus für die Thüringer, die gleichzeitig noch mit den Gehältern aus der abgelaufenen Saison in Verzug sind und somit ein doppeltes Problem haben.
„Wir planen erst einmal ganz normal für die Regionalliga weiter“, lässt sich Schneider von den Jenaer Turbulenzen noch nicht beeinflussen, wenngleich er zugibt: „Für uns wäre es natürlich klasse, wenn wir in der 3. Liga bleiben könnten. Aber wir wollen auch nicht zu sehr hoffen, so können wir auch nicht enttäuscht werden.“
Egal in welcher Liga die Schwarz-Gelben im kommenden Jahr an den Start gehen, fehlen werden dann auf jeden Fall Julian Koch und Marcel Großkreutz. Während Großkreutz für zwei Jahre beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen unterschrieb, verlängerte Koch zwar seinen Vertrag beim BVB bis zum 30. Juni 2012, lässt sich jedoch für ein Jahr ausleihen. Das Ziel des Rechtsverteidigers, dem langfristig der Sprung zu den Dortmunder Profis zugetraut wird, ist noch unbekannt. Es dürfte sich jedoch um einen Klub aus der zweiten Liga handeln.