Zu rechnen war damit vor dem Spiel freilich nicht. Schließlich ging es für die Hausherren lediglich noch um die Ehre, während die Gäste aus Thüringen mit einem Dreier am Zoo ihre Aufstiegschancen gewahrt hätten.
Wie ein Spitzenteam trat das Team von René van Ecke dann aber keineswegs auf. Erschreckend verhalten, mutlos und in der Abwehr ausgesprochen anfällig präsentierte sich Carl Zeiss und musste folgerichtig mit einem 0:1-Rückstand in die Pause gehen. Denn nachdem Tobias Damms Kopfball noch neben das Tor strich (9.) und Björn Weikls Distanzschuss kein Problem für Carsten Nulle darstellte, gingen die Bergischen nach 17 Minuten völlig verdient in Führung. Nachdem Karsten Fischer im Anschluss an eine Ecke von Burak Ucar noch an Nulle scheiterte, flankte Mario Neunaber den Ball in den Strafraum und diesmal drosch der Kapitän den Ball volley und völlig unhaltbar für den Keeper in die Maschen des Gäste-Tores – ein Schuss, in dem eine gehörige Portion Frust lag.
[player_rating]3liga-0910-37-220030011[/player_rating] Jena brachte indes nur eine einzige halbwegs gefährliche Aktion zu Stande. Nach 45 Minute zielte Sebastian Hähnge den Ball aus der Distanz knapp über das Wuppertaler Tor, das zu diesem Zeitpunkt bereits von Sascha Samulewicz gehütet wurde. Denn Stammkeeper Christian Maly war zuvor bei einem Abschlag weggerutscht, hatte sich dabei schwer verletzt und musste auf einer Bahre in die Kabine getragen werden.
Wie Maly wurde allerdings auch Samulewicz nur wenig geprüft, weil die Wuppertaler die beiden gefährlichen Jenaer Spitzen Orlando Smeekes und Sebastian Hähnge stets fest im Griff hatten. Wenn es einmal gefährlich wurde, dann nur aus der Distanz. Die Elf von Peter Radojewski indes zog sich zwar weit zurück, setzte aber gelegentlich Nadelstiche. So hätte der durchgebrochene Ken Asaeda in der 61. Minute auf 2:0 erhöhen müssen, zielte aber neben das Tor.
So also blieb Jena im Spiel und wäre auch fast zum Ausgleich gekommen. Doch Hähnge traf in der 72. Minute nur die Latte des Wuppertaler Tores. Es war ganz einfach nicht Hähnges Tag, der auch vier Minuten nicht genau genug abschloss, als er alleine vor Samulewicz auftauchte. Nun aber geriet der zuvor so souveräne WSV ins Schwimmen, immer wieder wurde es gefährlich. Doch auch der Kopfball des aufgerückten Verteidigers Tim Wuttke strich knapp am Kasten vorbei (78.).
So schien es beim 1:0-Sieg für den WSV zu bleiben, der deswegen so wichtig gewesen wäre, weil damit Rang 18 hätte behauptet werden können. Dann aber kam Patrick Amrhein und traf im Anschluss an eine Ecke in der 89. Minute zum 1:1-Ausgleich.