Und dem Blick auf die Zweitliga-Tabelle. Die hervorragende Laune hat natürlich auch Daniel Gordon befallen. Der nahm nach der Achillessehnen-Verletzung von Tim Kruse zuletzt die Stelle neben Markus Kaya ein. Und der Neuzugang aus Dortmund wusste sofort zu überzeugen - sowohl gegen Aachen als auch in Koblenz.
Daher überrascht sein bisheriges Fazit keineswegs: „Zur Zeit läuft es wunderbar. Das Team hat einen super Charakter und es macht einfach Spaß.“ Alles in einer neuen Liga, denn Gordon kam wie Heinrich Schmidtgal oder Oliver Petersch aus der Regionalliga zu den Kleeblättern und akklimatisierte sich schnell. Seine Leistungsvita bisher: In acht von zehn Pflichtpartien stand er auf dem Feld, insgesamt 459 Minuten.
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Nur das erste Tor wollte ihm noch nicht gelingen, nachdem er für den BVB II in der letzten Spielzeit fünf Mal treffen konnte. „Ich hoffe, das klappt bald“, erklärt der Defensivallrounder, „aber der Trainer hat bei mir die Marschroute ausgegeben, dass ich in erster Linie die Deckung mit organisieren soll. Das ist bisher ganz gut gelungen.“
Was sich auch in Zahlen belegen lässt. Denn in den acht Ligabegegnungen stand hinten fünf Mal die Null. Was zuletzt auch an der unaufgeregten Art von Gordon lag, der betont: „Das täuscht wohl etwas, auch wenn ich versuche Ruhe auszustrahlen.“ Auf der anderen Seite sah man den Ex-Borussen immer öfter, wie er die Mitspieler anstachelte. Generell fiel im bisherigen Saisonverlauf auf: Schon bei der ersten gelungenen Aktion des Spiels pushten sich die RWO-Kicker.
Gordon: „Und zwar auch dann, wenn etwas nicht geklappt hat. Dann bauen wir uns gegenseitig auf und auf der anderen Seite loben wir uns auch nach guten Aktionen. Da sieht man, wie intakt das Team ist. Jeder hilft dem anderen.“
Und das trotz des Konkurrenzkampfes speziell auf der Position im defensiven Mittelfeld. Denn da überzeugten in den letzten beiden Jahren Tim Kruse und Markus Kaya im Verbund. Nun will Gordon dort dauerhaft seinen Platz beanspruchen. „Es ist doch egal, ob vorher jemand dort zwei oder fünf Jahre gut gespielt hat“, legt sich der ehemalige Bochumer fest, „ich versuche auf mich aufmerksam zu machen und mich immer neu zu beweisen. Klar ist, bei uns wird es immer Härtefälle geben.“
Vielleicht schon wieder am kommenden Freitag gegen den FC St. Pauli. Von der Tabellenkonstellation her das Topspiel der Liga. Gegen einen Gegner, der tollen Fußball bietet, daher wird es schwierig, erneut ohne Gegentreffer zu bleiben. Und wenn es hinten einmal geklingelt hat, dann war der nächste Gegentreffer nicht weit, wie die Beispiele Berlin, Fürth oder München zeigen. Gordon: „Auf der Defensive baut der Erfolg auf. Und wir müssen uns in den Momenten, wenn wir mal einen kassiert haben, besser zeigen.“
Wobei auch die Kiez-Kicker die stabile RWO-Deckung erst einmal überwinden müssen. Fest steht nur, dass die Oberhausener nach der Pause mit der nötigen Frische an die Aufgabe ran gehen werden. Gordon: „Wir konnten mal durchatmen und etwas abschalten. Das tut gut, zudem haben wir hart gearbeitet und eine Grundlage geschaffen für die kommenden Wochen. Denn die Böden werden jetzt wieder tiefer, darauf sind wir vorbereitet.“