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Tiffert sieht die Krise
"Die Zeit der Ausreden ist vorbei"

MSV: Tiffert sieht der Krise ins Auge

Während die Kleeblätter freudig durch den Kabinentrakt tänzelten, schlichen die Duisburger nach der Derby-Pleite bei RWO mit hängenden Köpfen zum Bus.

Sie wussten ganz genau, dass die dritte Liga-Pleite in Folge einer Katastrophe glich.

Denn gegen die Kampfmaschinerie aus Oberhausen haben die Duisburger überhaupt kein Mittel gefunden. Sören Larsen traf per Kopf ein Mal den Pfosten (45.) und Caiuby scheiterte an Pirson (50.). Das war‘s. Mehr Offensiv-Aktionen gab es vom MSV nicht. „Das ist viel zu wenig“, gab Christian Tiffert niedergeschlagen zu.

Und der 27-Jährige nahm bei der Analyse auch kein Blatt vor den Mund: „Wir leisten uns viel zu viele Fehler und haben immer wieder das gleiche Problem: Anstatt mal eine Ballstafette zu zeigen, versuchen wir nur durch unnötiges Fummeln durchs Mittelfeld zu kommen. Das kann nicht klappen.“

Björn Schlicke verursachte den Freistoß, der zum Untergang führte.

Auf die Frage, warum sich die Truppe durch die Niederlage beim FCK derart hat verunsichern lassen, zuckt Tiffert auch nur mit den Schultern. „Wenn wir das wüssten. Es ist einfach unerklärlich, warum wir derart einbrechen.“

Fest steht aber, dass die Zebras völlig neben der Spur sind. Hinten wackeln sie und jetzt stottert auch noch der Angriffsmotor. „Die Art und Weise, wie wir die letzten Begegnungen verloren haben, ist bedenklich“, runzelte der ehemalige Stuttgarter die Stirn. „Solche Auftritte verursachen auf jedenfall einen Knacks.“

Der wiederum im Pokal nicht zu sehen war. Dabei schickte Neururer die gleiche Elf aufs Feld, die im Cup das Achtelfinale erreichte. „In Mönchengladbach hatten wir nichts zu verlieren. In der Liga wollen wir es aber zu gut machen und vergessen dabei das wirklich Wichtige. Deshalb können wir unsere Ansprüche nicht erfüllen.“

Der Ex-Salzburger, der erst als „Sechser“ zusammen mit Adam Bodzek und später als „Zehner“ seine Elf immer wieder antrieb, fand deutliche Worte: „Wir haben jetzt die erste Krise unter Peter Neururer. Er hat sich immer vor die Mannschaft gestellt und uns geschützt“, berichtete Tiffert. „Jetzt sind wir gefordert und müssen es unserem Trainer zeigen, dass wir nicht so schlecht sind, wie es die Tabelle derzeit aussagt.“

Wie das angesichts der desolaten Auftritte gelingen soll, wusste er auch: „Wir müssen endlich wieder einfach spielen und zwar nicht nur im Training.“ Die geforderte Wiedergutmachung können die Duisburger bereits am Freitag betreiben. Dann gastiert mit Union Berlin erneut eine Top-Mannschaft an der Wedau. „Aber die Zeit der Ausreden ist vorbei“, macht Tiffert deutlich, dass die „Eisernen“ ohne Punkte im Gepäck zurück in die Hauptstadt geschickt werden müssen. „Brust raus und gewinnen“, brachte es Tiffert auf den Punkt. „Alles andere als ein Sieg zählt nun nicht mehr.“

Doch angesichts der letzten Leistungen fällt der Glaube daran sehr schwer.

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