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MSV: Vom Hoffnungsträger zum Spielmacher und zurück
Wagner: „Ich wollte zu viel“

MSV: Vom Hoffnungsträger zum Spielmacher und zurück
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Als Sandro Wagner im Sommer von Bayern München ins Revier kam, wurde der Sunnyboy regelrecht mit Vorschusslorbeeren überschüttet.

Und als er sich nach einer guten Vorbereitung zum Auftakt gegen Rostock auch noch gleich in die Torschützenliste eintrug, schwärmte ganz Duisburg vom Sturm-Talent.

Doch plötzlich riss der Faden und der 20-Jährige ließ auf dem Platz jegliche Torgefahr und das nötige Durchsetzungsvermögen vermissen. „So einen Hype muss man in diesem Alter auch erst einmal verkraften“, weiß Trainer Rudi Bommer, dass die Euphorie der Fans auch zu einem Hemmschuh werden kann. Und den zog sich Wagner an. „Er meinte plötzlich, den Spielmacher im Mittelfeld mimen zu müssen, anstatt vorne für Furore zu sorgen“, resümiert Bommer.

Die Konsequenz: Nach der Pleite bei 1860 München flog der Angreifer aus der Startelf. Gegen Aachen und in Freiburg wurde er „nur“ eingewechselt, in Nürnberg musste er sogar die ganze Zeit zuschauen. „Natürlich bin ich darüber enttäuscht“, gibt Wagner offen zu, dass er sich mit einer Jokerrolle nur schwer anfreunden kann. Denn schließlich hat er den Sprung aus dem Süden in den tiefsten Pott nicht gemacht, um auf der Bank zu versauern. „Jeder will spielen, ich natürlich auch. Und dann ist es unbefriedigend, wenn man nur auf der Bank sitzt und nicht helfen kann“, macht Wagner aus seinem Ziel, in die Anfangsformation zurückzukehren, auch keinen Hehl.

Und das wird sich bereits am Sonntag gegen Ingolstadt erfüllen. „Sandro hat sich im Training reingehauen und geht auch wieder dahin, wo es weh tut“, hat Bommer seinen Schützling in den letzten Wochen genau beobachtet und wird ihn gegen den Aufsteiger von Anfang an bringen. Wagner nimmt seine Nominierung grinsend zur Kenntnis. „Dann werde ich beweisen, was ich drauf habe.“ Sein jüngstes Formtief hat er gefühlstechnisch bereits hinter sich gelassen. „In meinem Alter ist es normal, dass man Leistungsschwankungen unterliegt. Ich wollte einfach zu viel. Doch das ist vorbei und ich bin wieder auf der Höhe.“

Und das pünktlich. Denn beim FC spielt mit Matthias Schwarz ein echter Kumpel, mit dem Wagner bei den Bayern zusammenspielte. „Wir haben auch heute noch Kontakt“, freut sich der „Lange“, der im Duisburger Innenhafen seine Wohnung bezogen und sich eingelebt hat, auf das Duell mit Schwarz. „Aber wir haben seit einer Woche bis auf ein paar lustige SMS keinen Kontakt.“ Eine Wette haben die beiden auch nicht abgeschlossen. „Das wäre auch zu viel des Guten. Nach dem Match werden wir sicherlich noch ein bisschen reden, aber vorher konzentrieren wir uns lieber nur auf den Vergleich.“

Die 04er kennt Wagner aus seiner Regionalligazeit ebenfalls aus dem Eff-Eff. „Das ist eine ganz unangenehme Truppe. Die haben zwar oftmals Licht und Schatten bei ihren Auftritten, aber sie verfügen auch über genügend Erfahrung, sich jeder Spielsituation anzupassen. Das wird eine schwere Aufgabe, die wir aber lösen werden.“

An Motivation wird es Wagner also nicht mangeln, wenn er am Sonntag die MSV-Arena betreten wird. Und eine klare Vorstellung vom Spielverlauf hat er dabei auch: „Natürlich müssen wir den Dreier holen und ich will auch ein Tor erzielen. Aber wenn es nicht klappen sollte und die anderen Jungs einlochen, ist es auch völlig in Ordnung. Die Hauptsache ist doch der Erfolg des MSV und der damit verbundene Aufstieg.“

Und wenn Wagner wieder zu seiner Form aus dem Hansa-Match zurückfindet, dauert es bestimmt auch nicht lange, bis er die Lorbeeren wieder ernten kann.

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