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MSV: Die "Zebras" im Test
Für Erfolg muss Sturmflaute behoben werden

MSV: Die "Zebras"  im Test
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Auf der Großbaustelle MSV Duisburg muss noch Schwerstarbeit geleistet werden.

Bauunternehmer und „Boss“ Walter Hellmich sorgte zwar für die Finanzierung des neuen Kaders und Manager Bruno Hübner sowie Trainer Rudi Bommer besorgten das Werkzeug, doch das Konstrukt ist noch sehr instabil. RS nutzt das spielfreie Wochenende, um die „Zebras“ unter die Lupe zu nehmen.

Die Abwehr

Dieser Bauabschnitt stellt bisher die wenigsten Probleme dar. Auf der Linie sind mit Tom Starke und seinem Ersatzmann Marcel Herzog zwei gute Keeper zur Stelle, die sich schon als echter Rückhalt ausgezeichnet haben. In der Innenverteidigung rühren Björn Schlicke und Markus Brzenska Beton an. Lediglich die Außenbahnen sind noch nicht fertig. Bis zur Rückkehr von Tobias Willi wird der phasenweise glücklose Serge Branco wohl nur noch eine Chance haben, sein Können unter Beweis zu stellen. Denn nach dem Match gegen Ingolstadt dürfte der Publikumsliebling Willi wieder auf seine angestammte Position rücken. Auf der linken Flanke hatte Mounir Chaftar zwar erst die Nase vorn, aber Olivier Veigneau holte auf. Allerdings hinterließen beide bisher nicht den sichersten Eindruck. Insgesamt steht das Fundament, auf dem aufgebaut werden kann.

Das Mittelfeld

Kapitän „Ivo“ Grlic und Mihai Tararache sorgen in der Zentrale für Stabilität. Und mit Cedrick Makiadi, der sich schon fünf Mal in die Torjägerliste eingetragen hat, steht auch der Polier parat. Der Ex-Wolfsburger ist die tragende Säule und Lebensversicherung des MSV. Allerdings gibt es noch ordentlich Nachbesserungsbedarf. Denn weder Gregory Christ, Maicon, Olcay Sahan, Chinedu Ede noch Nicky Adler haben wirklich überzeugen können. Besonders Adler ist oftmals überhastet und legt sich die Steine selber in den Weg. Besser macht es Christ, der sogar schon ein Tor und zwei Vorlagen auf dem Konto verbuchen konnte. Doch auch er hat sich wie Ede noch nicht endgültig in Duisburg durchgesetzt. Maicon, der sich gegen Wuppertal erneut einen Muskelfaserriss zugezogen hat und 14 Tage pausieren muss, sowie Sahan sind über ihre Jokerrolle noch nicht hinausgekommen.

Der Angriff

Hier klafft das größte Loch. Denn die Bilanz der Stürmer ist erschreckend. Lediglich Sandro Wagner, der im ersten Match gegen Rostock einnetzte, und Dorge Rostand Kouemaha (traf gegen Augsburg) lochten bisher ein. Zwei Treffer für vier Angreifer sind aber viel zu wenig. Und das Schlimmste: Nach ihren Erfolgserlebnissen tauchte das Duo völlig ab. Wagner wurde sogar aus der Startelf rotiert, während Kouemaha den Alleinunterhalter mimen darf. Valentine Atem konnte seinen Torriecher bisher überhaupt noch nicht beweisen. Und Ibrahim Salou kämpft mehr mit Verletzungen als mit dem Gegner. Gleiches gilt auch für den Hoffnungsträger aus Frankfurt, Marcel Heller. Aber beim U-Nationalspieler sieht es mittlerweile besser aus. Die fast schon chronischen Rückenbeschwerden klingen gerade ab und er wird eventuell schon gegen Ingolstadt sein Debüt im MSV-Trikot feiern. Dennoch wartet hier eine ganze Menge Arbeit auf Bommer.

Stärken

Es ist zwar nur eine Floskel, aber der vielzitierte Zusammenhalt scheint beim MSV wirklich zu existieren. Als sich Bommer der Kritik der Anhänger ausgesetzt sah, suchte die Mannschaft sofort den Schulterschluss mit ihrem Coach. Das gesamte Team gab ihm Rückendeckung. Und auch untereinander herrscht eine gute Stimmung. Wenn „Ulknudel“ Tobias Willi nicht gerade für einen Scherz bei Training sorgt, springen sofort Adler, Makiadi oder ein anderer ein und halten den nötigen Spaß aufrecht. Die Neuzugänge wurden dank Grlic und Co. schnell integriert. Zwischenmenschlich ist der MSV also oben. Jetzt muss aber sportlich nachgezogen werden, damit der Bau nicht einstürzt.

Schwächen

Ganz klar: Das Spiel nach vorne. Nicht nur beim Pokalaus in München, auch in der Meisterschaft fehlt es in der Vorwärtsbewegung an allen Ecken und Kanten. Bommer spricht stets vom „finalen Pass“, der nicht ankommt, weil noch „zu viel Hektik“ im Spiel sei. Aber nicht nur darin liegt das Problem. Denn neben den überhasteten Aktionen im Aufbau ist besonders die ausbleibende Torgefahr das Problem. Denn trotz der fehlenden Unterstützung aus dem Mittelfeld oder den „tödlichen Pässen“ strahlen die Stürmer keine Torgefahr aus. Die gegnerischen Abwehrreihen musste jedenfalls noch keine Schwerstarbeit verrichten, um die Offensive des MSV in Schach zu halten. Ob die Angreifer wirklich Zweitligaformat besitzen, wird sich noch zeigen.

Prognose

Sobald der MSV seine Flaute im Sturm behoben hat, wird sich auch der Erfolg einstellen. Ein Dreier gegen Ingolstadt ist aber die Voraussetzung dafür, dass die „Zebras“ gestärkt zum Knaller nach Mainz fahren können. Und in der Karnevalshochburg kann dann auch für den MSV die jeckische Zeit beginnen. Denn mit sechs Punkten wäre die Zweitligawelt für die Duisburger vorerst wieder in Ordnung und der Abstiegsfrust erst einmal vergessen. Gelingen die Vorhaben, dürfen sich die Fans auf eine schnelle Fertigstellung der Großbaustelle MSV Duisburg und den Einzug ins Oberhaus freuen.

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