Nach gutem Dribbling auf der rechten Seite zeiht Zaid Amoussou-Tchibara nach innen und schließt umringt von zahlreichen Gegenspielern sofort mit links ab.
Als der Ball in der kurzen Ecke des Tores einschlägt, jubeln einige der knapp 50 Zuschauer im Titanic Football Center im türkischen Belek. Auch von seinen Mitspielern gibt es Applaus. Der Start des 18 Jahre alten Offensivspielers in sein erstes Trainingslager bei den Profis von Schalke 04 ist geglückt.
Nach starker Hinrunde in der DFB-Nachwuchsliga (17 Tore in 14 Spielen) bei den U19-Junioren dürfen sich Zaid Amoussou-Tchibara und auch Innenverteidiger Mika Khadr (18) in den kommenden Tagen bei den Schalke-Profis zeigen.
„Sie machen es ordentlich“, schildert Trainer Kees van Wonderen seinen ersten Eindruck von den beiden Teenagern. „Für beide ist es ein höheres Niveau, eine andere Spielweise und andere Informationen, das müssen sie erst einmal verarbeiten. Aber es ist doch schön zu sehen, dass Talente nachkommen.“
Es ist Leistungssport. Wenn sich jemand zeigt, schauen wir nicht auf das Alter. Man sieht es ja überall. Auch viele ganz junge Spieler spielen schon in der ersten Liga
Youri Mulder
Sportdirektor Youri Mulder hat als ehemaliger Stürmer naturgemäß ein Auge für Offensivspieler – für Amoussou-Tchibara gab es vom 55-Jährigen Lob. „Zaid hat ein schönes Tor gemacht, direkt etwas gezeigt. Bei ihm sieht man: Er traut sich etwas, er zieht auch mal am Gegenspieler vorbei. Die Qualität ist da, es sieht gut aus.“
Dass Amoussou-Tchibara und auch Khadr in den Trainingseinheiten mithalten können, sei für Mulder ein gutes Zeichen. Schon vor dem Abflug nach Belek stellte der Sportdirektor den Talenten Profi-Einsätze in Aussicht, sofern sie im Training überzeugen.
„Es ist Leistungssport. Wenn sich jemand zeigt, schauen wir nicht auf das Alter. Man sieht es ja überall. Auch viele ganz junge Spieler spielen schon in der ersten Liga“, sagte Mulder. Trainer Kees van Wonderen bemüht sich dennoch die Erwartungen an die beiden 18-Jährigen zu dämpfen: „Lasst uns diese Woche erst einmal beobachten und abwarten – bei Talenten ist es immer ein Auf und Ab.“