Als Tabellenführer der 2. Bundesliga empfängt die SV Elversberg am Freitagabend (20. Dezember, 18.30 Uhr) vor ausverkauftem Haus den FC Schalke, nachdem der Verein aus dem Saarland durch einen 3:0-Auswärtserfolg bei Eintracht Braunschweig die Spitzenposition erklommen hat. Damit hätte wohl vor der Saison niemand gerechnet, dass Elversberg nach 16 Spieltagen den Platz an der Sonne im Unterhaus inne hat.
"Ich persönlich habe einen Tag mehr geschaut, ob die Tabelle stimmt", antwortete SVE-Coach Horst Steffen vor dem Schalke-Spiel mit einem Lächeln auf die Frage, wie der Klub auf die Tabellenführung reagiert hat. Insgesamt sei man ruhig mit der Situation umgegangen und nicht in übertriebene Ekstase verfallen.
"Die Reaktion nach dem Spiel war ein kurzes Feiern in der Kabine, die Busfahrt war ganz normal. Die Jungs wissen genau, dass wir jetzt ein schweres Spiel vor der Brust haben, was wir gut gestalten wollen und für Ausgelassenheit eben kein Platz war. Eine gewisse Freude war da, es war ein toller Moment für uns und damit ist ein Haken dran. Jetzt gilt es für uns, gut zu spielen und Bestleistung zu bringen", richtet der Erfolgstrainer den Blick auf das letzte Ligaspiel in diesem Jahr.
"Es soll ein schöner Jahresabschied werden mit einem schönen Spiel und einer tollen Atmosphäre. Wir wollen ein gutes Spiel machen, um die drei Punkte wieder hier zu behalten und ein schönes Weihnachtsfest zu haben", sagte der 55-Jährige auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen die Königsblauen. Auf Arne Sicker und Mohammad Mahmoud, die zuletzt ausfielen, kann Steffen gegen den Tabellen-14. wieder zurückgreifen. Lediglich auf die Langzeitverletzten Robin Fellhauer, Semih Sahin und Patryk Dragon muss der SVE-Trainer weiterhin verzichten.
Von der Tabellensituation möchte sich Steffen nicht blenden lassen, denn auch beim FC Schalke zeigte die Formkurve in den letzten Wochen nach oben, wie der 4:2-Sieg in Paderborn und das 1:1 gegen Düsseldorf zeigten. "Sie sind sehr fleißig und haben Abläufe in der Defensive und Offensive. Sie kommen mit viel Tempo, über Dribblings, Flanken, Standards und verteidigen aggressiv, wo wir nach Ballverlusten sehr organisiert stehen müssen, um nicht in Angriffe mit viel Raum und Tempo kommen", benannte der Fußballlehrer die Stärken von S04.
Daher erwartet Steffen ein "Spiel auf Augenhöhe": "Ich gehe eher davon aus, dass es ein Stück weit wie das Nürnberg-Spiel (2:1-Sieg, Anm. d. Red.) sein wird, wo es Phasen geben wird, wo Schalke besser sein wird und Phasen, wo wir besser sein werden. Ich erwarte einen intensiven, harten Fight und bin gespannt, wie das Spiel laufen wird."