Nur wenige Tage nach der enttäuschenden 0:4-Niederlage im Derby gegen den 1. FC Nürnberg hat sich Zweitligist Greuther Fürth etwas überraschend von Trainer Alexander Zorniger und Sportdirektor Rachid Azzouzi getrennt. Das gab der Klub am Dienstag (22. Oktober).
„Grund ist die sportliche Entwicklung in den letzten Wochen. Für einen neuen Impuls bei der Mannschaft soll Leo Haas, der Cheftrainer der U23, sorgen. Haas wird zusammen mit seinem Co-Trainer Julian Kolbeck, der die Co-Trainer Stefan Kleineheismann und Marco Konrad ergänzen wird, bis zur Winterpause interimsweise die Aufgabe übernehmen“, erklärten die Fürther in einer Mitteilung.
Damit endet Zornigers Amtszeit nach fast genau zwei Jahren und 67 Spielen, in denen er im Schnitt 1,45 Zähler einfuhr – seine zweitschwächste Quote nach dem kurzen Engagement beim VfB Stuttgart (15 Spiele, 1,07 Punkte). In neun Spielen dieser Saison führte er die Franken zu zwei Siegen und auf Platz zwölf. Dort beendeten seine Fürther auch seine erste Spielzeit, in der Vorsaison ging es auf Platz acht.
Nicht nur für den Cheftrainer ist die Zeit in Fürth vorbei. Auch Rachid Azzouzi muss seinen Posten räumen. Der Geschäftsführer Sport war bereits seit 2017 im Amt und hatte seine zweite Karriere als Verantwortlicher 2005 ebenfalls beim Zweitligisten gestartet. Über den FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf kam er dann zurück nach Fürth.
Ich möchte mich bei all meinen Wegbegleitern in den in Summe über 22 Jahren bedanken, die unser Kleeblatt zu einem besonderen Verein machen und diesen auch weiterhin leben werden.
Rachid Azzouzi
Stephan Fürstner, Sportlicher Leiter der Kleeblatt Akademie, betreut die Mannschaft, Azzouzis Aufgabenbereich wird zunächst von Holger Schwiewagner übernommen. Präsident Volker Heißmann sagte zum scheidenden Sportdirektor: „Heute ist ein sehr trauriger Tag. Wir alle schätzen Rachid. Sein Name wird immer mit den größten Erfolgen der jüngeren Vereinsgeschichte eng verbunden sein. So schwer es uns gefallen ist, sehen wir aber dennoch die Notwendigkeit, für grundlegende Veränderungen zu sorgen, um angepasste Strukturen und Prozesse einzuführen.“
Rachid Azzouzi erklärte: „Es war mir eine riesengroße Ehre, an der Entwicklung des Vereins maßgeblich beteiligt zu sein, für mich war es immer mehr als nur ein Arbeitgeber. Deshalb wird sicherlich jeder verstehen, dass ich das erstmal verarbeiten muss. Ich möchte mich bei all meinen Wegbegleitern in den in Summe über 22 Jahren bedanken, die unser Kleeblatt zu einem besonderen Verein machen und diesen auch weiterhin leben werden.“
Auch als Spieler hatte Azzouzi die längste Zeit beim Kleeblatt unter Vertrage gestanden. In 179 erzielte er 30 Treffer. Doch auch im Ruhrgebiet spielte er einige Zeit, zwischen 1989 und 1995 sammelte er 119 Einsätze für den MSV Duisburg, 64 davon in der Bundesliga. Als Nationalspieler Marokkos brachte es Azzouzi auf 37 Spiele.
Für die Franken geht es übrigens nach Gelsenkirchen: Seine Premiere wird Interimstrainer Haas am Samstag (26. Oktober 13 Uhr) bei Schalke 04 feiern.