Nach vier Pflichtspielen wartet Preußen Münster in dieser Saison weiter auf den ersten Sieg. In der 2. Bundesliga sammelten die Adlerträger bislang aus drei Partien zwar nur einen Punkt, zeigten aber in allen Spielen zumindest ansprechende Leistungen. Es fehlte auch das nötige Quäntchen Glück. Das kann man von dem letzten Auftritt nicht sagen.
Am Dienstagabend kassierte Münster gegen den Champions League-Teilnehmer VfB Stuttgart eine deutliche 0:5-Klatsche im DFB-Pokal. Auch wenn mit Sebastian Mrowca (Achillessehnenriss) und Torjäger Malik Batmaz zwei wichtige Spieler verletzungsbedingt fehlten, stand Mittelfeldmann Yassine Bouchama nicht im Pokalkader der Preußen.
RS weiß: Der 27-Jährige ist nicht verletzt, sondern wurde aus sportlichen Gründen auf die Tribüne versetzt. Obwohl Bouchama eine solide Vorbereitung absolvierte, findet er aktuell bei Trainer Sascha Hildmann keine Berücksichtigung. Auf dieser Position – der gebürtige Essener kann sowohl im Zentrum als auch außen spielen – verfolgt Hildmann in der 2. Liga (noch) andere Ideen. Hildmann setzt mehr auf defensive Kompaktheit und ein schnelles Umschaltspiel, weniger auf spielerische Elemente mit dem Ball.
In der Zentrale stehen Jorrit Hendrix, Luca Bazzoli, Rico Preißinger und Daniel Kyerewaa im Moment vor Bouchama, im rechten Mittelfeld haben Joshua Mees und Neuzugang Charalambos Makridis die Nase vorn. Während Münsters Nummer fünf in den ersten beiden Zweitliga-Partien in Fürth (1:3) und gegen Hannover 96 (0:0) zumindest im Spieltagskader stand, gehörte er sowohl gegen Kaiserslautern (0:1), als auch gegen Stuttgart gar nicht mehr zum Aufgebot.
Bouchama arbeitete sich hoch von der Landesliga bis in die 2. Liga
Wenn es in der Offensive aber weiter so mau läuft, wird der gebürtige Essener wohl früher oder später seine Chance bekommen, sich zu beweisen. Mit Rückschlägen in seiner Karriere ist Yassine Bouchama derweil bestens vertraut: Beim SV Straelen bekam er in der Regionalliga West nur wenig Spielzeit, mit dem VfB Homberg stieg der 27-Jährige in die Oberliga ab und bis 2019 spielte er sogar in der Landesliga.
Der trickreiche Offensivspieler hat sich durch seinen Wechsel nach Münster im Jahr 2022 nach oben gearbeitet: 13 Scorerpunkte in der ersten Saison, vier Tore sowie vier Assists in der 3. Liga und der Durchmarsch in die 2. Bundesliga stehen jetzt in der Vita von Bouchama. Erst im April wurde sein Vertrag vorzeitig verlängert, nun wartet er sehnsüchtig auf das Debüt im deutschen Unterhaus.