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Furioser Start, furioses Ende - Arena feiert Torfestival zum Saisonstart

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Tobias Mohr bejubelt das 1:0 für Schalke.
Tobias Mohr bejubelt das 1:0 für Schalke. Foto: firo
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Schalke 04 feiert einen gelungenen Saisonauftakt. Mit 5:1 besiegten die Königsblauen Eintracht Braunschweig im Heimspiel.

Fünf Minuten waren noch zu spielen, doch was auf dem Rasen zwischen Schalke 04 und Eintracht Braunschweig passierte, interessierte auf den Rängen niemanden mehr. „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle“, riefen die Fans der Königsblauen unter den 60.534 Zuschauern, gefolgt vom immer wieder gebrüllten „Spitzenreiter - Spitzenreiter“ und dem bekannten Lied „Mythos vom Schalker Markt“. Die Schalke-Fans feierten die Mannschaft und sich selbst nach einem denkwürdigen Saisonstart, nach einer überragenden 5:1 (2:1)-Gala, die Schalke vorübergehend auf den ersten Tabellenplatz brachte. Das ist nach dem ersten Spieltag eigentlich nicht von Bedeutung - aber Medizin für die Schalker Seele.

Es war eine Gala, die so niemand vorhergesehen hatte nach einem XXL-Umbruch im Sommer. Einen klaren Auftrag hatte Trainer Karel Geraerts von den Schalkes Bossen bekommen: Der unansehnliche Fußball der Abstiegskampf-Vorsaison mit vielen langen Pässen und Zweikämpfen sollte der Vergangenheit angehören. Sechs Wochen lang arbeitete der Trainer hart und detailliert mit dem großen Kader - und kam zu überraschenden Erkenntnissen: Auch wenn er in fast allen Testspielen das 3-5-2-System getestet hatte, startete Schalke mit einer Viererkette. Tobias Mohr, eigentlich aussortiert, spielte von Beginn an - nicht etwa Zugang Anton Donkor. Und das Tor hütete Justin Heekeren, nicht der hochgelobte Ron-Thorben Hoffmann.

Das Spiel war vor 60.534 Zuschauern gerade neun Minuten alt, da standen Heekeren und Mohr direkt im Mittelpunkt. Einen langen Pass von Heekeren nahm Mohr in der gegnerischen Hälfte auf und lupfte den Ball über den Braunschweiger Torwart Lennart Grill hinweg - der erwischte den Ball nicht mehr, Schalke führte, Mohr sprintete jubelnd zur Ersatzbank. Heekeren auf Mohr - Tor: Ein Satz, der noch vor zwei Monaten so unwahrscheinlich schien wie eine olympische Goldmedaille für Deutschland im 100-Meter-Lauf.

Es war ein Tor, das Schalke beflügelte, das den Spielern Sicherheit gab. Heekeren, der kurz vor seiner Vorlage bei einem Schuss von Rayan Philippe sein Können zeigen musste (8.), strahlte in seinem dritten Zweitligaspiel sehr viel Ruhe aus, wirkte sehr sicher im Spielaufbau - und in der Tat vermieden die Königsblauen lange Bälle so gut es ging. Auch im Spiel gegen den Ball zeigte sich Schalke stark verbessert: Immer wieder gelang es der Offensive, durch kluges Anlaufen Braunschweiger Ballverluste zu provozieren.

Und auch die Standardsituationen waren gefährlich. Nachdem einige Einwürfe von Innenverteidiger Tomas Kalas in den Strafraum geflogen waren, traf Schalke in der 25. Minute nach einer abgewehrten Ecke. Paul Seguin zirkelte den Ball in den Fünfmeterraum - über Tomas Kalas und Mehmet Can Aydin kam der Ball zu Torjäger Moussa Sylla, der zuerst an Torwart Grill scheiterte, dann aber von Stürmer Philippe angeschossen wurde. Der Ball flog zum Schalker 2:0 ins Tor, die Arena tobte. Es war eine auch in dieser Höhe verdiente Führung, weil es den Königsblauen gelungen war, die Stimmung mitzunehmen - die neu zusammengestellte Braunschweiger Mannschaft wirkte unsicher, traute sich wenig zu.

Und doch kam sie wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. In der 34. Minute kam Innenverteidiger Kevin Ehlers im Anschluss an eine Ecke von Sven Köhler an den Ball, köpfte sich zunächst selbst an, blieb aber am Ball und schob ihn ins Tor, Heekeren war ohne Abwehrchance. Plötzlich führte Schalke nur noch mit 2:1, in der Arena wurde es nun leiser, den zuvor schwachen Braunschweigern war ein Wirkungstreffer gelungen. Bis zur Pause gestalteten sie das Spiel ausgeglichen.


In der Pause hatte Geraerts die richtigen Worte gefunden - seine Mannschaft spielte nach dem Wiederanpfiff wieder dominanter, allerdings fast eine halbe Stunde lang ohne große Möglichkeiten auf beiden Seiten.

Es blieb dem bis dahin fast unsichtbaren Kapitän Kenan Karaman vorbehalten, in der 73. Minute für die Entscheidung zu sorgen. Nach einer Kombination über Anton Donkor und Emil Höjlund setzte Ron Schallenberg Karaman ein. Der legte sich den Ball vom rechten auf den linken Fuß und schoss ihn ins lange Eck - 3:1 für Schalke, beim erlösenden Torjubel kannte Vize-Kapitän Paul Seguin keine Gnade und rammte Karaman vor Freude um.

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