Das hatte sich der FC St. Pauli ganz anders vorgestellt. Statt die Tabellenführung weiter auszubauen, verlor der Tabellenführer der 2. Liga am Freitagabend gegen eine bärenstarke Schalker Mannschaft mit 1:3 (0:1).
Die beide Routiniers Marcel Hartel und Hauke Wahl waren anschließend voll des Lobes über die Gastgeber. "Es war ein gebrauchter Tag. In jedem Bereich war Schalke uns überlegen. Im Zweikampfverhalten, in den individuellen Duellen, mit dem Ball nach vorne. Sie haben drei Tore gemacht", erklärte Hartel nach dem Spiel in der Mixed-Zone. "Wir haben verloren, weil Schalke uns kaum hat ins Spiel kommen lassen. Sie haben sehr hoch gepresst, Mann gegen Mann."
Schalke habe die meisten zweiten Bälle gewonnen. "Wir haben wieder drei Tore kassiert, wir müssen definitiv an uns arbeiten. Sechs Gegentore in den letzten zwei Spielen ist definitiv zu viel für unseren Anspruch."
Das sah auch Mitspieler Wahl so und drückte seine Enttäuschung aus: "Wir haben es sonst immer geschafft, ekelig zu spielen. Am Freitag haben wir es nicht geschafft."
Ob man Schalke, das vor dem Spiel mit dem Rücken zur Wand stand, unterschätzt habe? "Wir wussten schon, dass Schalke muss. Aber es ist klar, dass Schalke einfach eine extrem hohe individuelle Qualität hat. Darüber brauchen wir uns nicht unterhalten", sagte der Innenverteidger gegenüber RevierSport.
Er sprach sogar davon, dass Schalke einer der stärksten Gegner sei, den man haben kann in der 2. Liga. "Es war klar, dass uns am Freitag mit die schwerste Aufgabe in der Rückrunde erwartet. Das haben wir schon erwartet. Wir waren nicht überrascht davon, aber wir haben es trotzdem einfach nicht gut gemacht", resümierte Wahl.
Daran habe auch das Schalker Publikum unter den 61.497 Fans eine großen Anteil, das seine Mannschaft frenetisch unterstützt hat und jeden gewonnen Zweikampf bejubelte. Hat das etwas mit St. Pauli gemacht? "Mit uns nicht. Aber ich glaube, dass es mit der Schalker Mannschaft etwas gemacht hat. Weil ich glaube nicht, dass sie das in dieser Saison schon häufig hatten, so angefeuert zu werden. Da hat man schon gemerkt, dass die Brust immer breiter wurde", meinte Wahl.
Schalke sei am Freitagabend definitiv giftiger gewesen und habe daher zurecht gewonnen.