Einige Wochen nach seinem Abgang vom FC Schalke 04 nach Portugal kehrt Rodrigo Zalazar nach Deutschland zurück - aus einem für ihn erfreulichen Grund.
Während sein Ex-Klub Schalke in der 2. Bundesliga tief in der Krise steckt, spielt Zalazar mit seinem neuen Verein SC Braga in der Champions League. Am Dienstagabend gastieren die Portugiesen zum zweiten Spieltag der Gruppenphase bei Union Berlin (18.45 Uhr).
Beim Auftakt in den Wettbewerb ging für Zalazar ein Traum in Erfüllung. Der 23 Jahre alte Spielmacher feierte sein Debüt in der Königsklasse. Dabei hinterließ er gleich Spuren: Er kam beim 1:2 gegen den italienischen Meister SSC Neapel in der zweiten Halbzeit ins Spiel und bereitete den zwischenzeitlichen Ausgleich vor.
Gut möglich, dass Zalazar in Berlin seinen ersten Startelf-Einsatz in der Champions League bestreiten wird. Für den uruguayischen Nationalspieler läuft es in Braga immer besser. Zuletzt wuchs er aus seiner anfänglichen Rolle als Joker heraus und stand in der Liga zweimal in Serie in der Startelf.
Ex-Schalker Zalazar in Berlin vor über 70.000 Zuschauern
Der Sporting Club gewann beide Partien deutlich - auch dank Zalazar, der zwar ohne Torbeteiligung blieb, aber in der Mittelfeldzentrale die Fäden zog und beim 4:1 gegen Boavista Porto offiziell als Man of the Match geehrt wurde.
Was Zalazar vor dem Champions-League-Duell mit Union von seinem Teamkollegen unterscheidet: Er kennt den Gegner und das Olympiastadion, wo die Partie am Dienstagabend ausgetragen wird, aus seiner Zeit bei S04. Mit dem Berliner Mittelfeldmann Alex Kral spielte der gebürtige Spanier vergangene Saison gemeinsam im blau-weißen Trikot.
"Sie sind eine Mannschaft, die defensiv aufgestellt ist und auch im Angriff über gute Spieler verfügt", sagte Zalazar auf der Pressekonferenz über die Köpenicker, die fünf Pflichtspiele in Serie verloren haben. Er sei gut vorbereitet und motiviert, so Zalazar weiter. "In der Champions League zu spielen ist immer anders, aber die Mannschaft ist bereit. Jedes Spiel in diesem Wettbewerb ist für uns wichtig."
Für Union ist es das erste Champions-League-Heimspiel in der Vereinsgeschichte. Dafür verlegte der Verein die Partie von der Alten Försterei ins Olympiastadion, das mit über 70.000 Zuschauern ausverkauft sein wird. "Es macht uns keine Sorgen, dass viele Leute beim Spiel sind, im Gegenteil", sagte Zalazar zu den Rahmenbedingungen.
Dass er sich von großen Kulissen nicht einschüchtern lässt, bewies Zalazar ja schon in seinen zwei Jahren auf Schalke. Etwa, als er am Ende der Saison 2021/22 das entscheidende Tor zum Aufstieg schoss und die Veltins-Arena explodieren ließ.