Neun Spieler des FC St. Pauli wurden zu Wochenbeginn positiv auf das Corona-Virus getestet. Und das vor dem Knaller am Samstag (20:30 Uhr) beim FC Schalke. Kurz stand eine Absage im Raum, die wurde aber verworfen.
Aktuell drohen den Hanseaten elf Spieler aufgrund von Verletzungen oder Corona auf Schalke auszufallen, laut "Bild" sind das Nikola Vasilj, James Lawrence, Philipp Ziereis, Adam Dzwigala, Lars Ritzka, Finn Ole Becker, Lukas Daschner, Etienne Amenyido, Maximilian Dittgen, Niklas Jessen, Guido Burgstaller und Eric Smith.
Vor dem Duell auf Schalke äußerte sich nun Sportchef Andreas Bornemann in einer Medienrunde zur Lage beim Aufstiegskandidaten. Zum Thema einer möglichen Absage betonte er: "Wir wollen nicht nach Lösungen suchen, nicht spielen zu müssen. Das machen wir ganz bewusst nicht. Wir sehen uns auch nicht in der Verpflichtung, uns als möglicher Hüter der Integrität dieses Wettbewerbs aufzuschwingen. Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, damit wollen wir uns nicht profilieren. Wir wollen am Sonnabend beim FC Schalke 04 natürlich eine möglichst gute und konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten, um unseren Beitrag zu leisten."
Es kann ein Stück weit zu der Motivation führen, dass sich nicht unmittelbar nach dem Abpfiff das ganze Stadion in den Armen liegt und der Freibierhahn aufgeht.
Andreas Bornemann
Was schwierig wird: Der Kader, der zur Verfügung steht, wird vermutlich erst kurzfristig benannt werden können. Bis dahin hofft der FC St. Pauli, dass der eine oder andere Spieler sich noch freitesten kann - ohne dabei Risiken einzugehen, wie Bornemann erklärte: "Wir führen PCR-Tests durch, weil wir, anders als mit einem Schnelltest, anhand der Werte in Verbindung mit dem Befinden und den Symptomen einen gewissen Trend feststellen können. Dadurch können wir feststellen, wie hoch die Chance mit einem vertretbaren Risiko sein könnte, dass sich ein Spieler Richtung Donnerstag oder Freitag freitesten kann und wir ihn in die körperliche Belastung schicken können. Die Frage bleibt, ob Hamburg der RKI-Empfehlung für eine auf fünf Tage verkürzte Quarantäne folgt. Bei allen symptomfreien Spielern hätten wir dann wenig Probleme, diese dann auch direkt wieder freizugeben."
Bornemann weiter: "Für uns geht es dann aber auch darum, ob der Spieler gesund ist oder für den Rest der noch gesunden Spieler ein Risiko darstellt. Da wird sich der Weg bei uns nicht ändern. Der Spieler muss sich gut fühlen und sich in der Lage sehen, sich körperlich zu betätigen. Das ist der erste Schritt. Vor der Freigabe erfolgt dann aber noch ein eingehender kardiologischer Check."
Bislang lief die Woche der Mannschaft von Trainer Timo Schulz so, dass Kicker der U23 und der U19 sich zeigen durften, um ordentlich trainieren zu können. Ob einige im Kader stehen werden, steht noch nicht fest. Generell ist es nicht die Sache der Kiez-Kicker zu jammern.
Bornemann verdeutlicht: "Es geht immer darum, Chancen aufzuzeigen und diese zu sehen. Wenn ich die nicht mehr sehen würde, wäre es wohl besser, gar nicht nach Gelsenkirchen zu fahren. Ich glaube schon, dass es für die Mannschaft und für jeden Einzelnen eine riesen Chance darstellt, am 33. Spieltag um 20:30 Uhr in einem restlos ausverkauften Erstliga-Stadion in Gelsenkirchen auflaufen zu können und die Saison noch offen zu halten. Es kann ein Stück weit zu der Motivation führen, dass sich nicht unmittelbar nach dem Abpfiff das ganze Stadion in den Armen liegt und der Freibierhahn aufgeht. Für alle Beteiligten ist es eine klare Chance, ein großes Zeichen als Gruppe zu setzen."