Das Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim war schon abgepfiffen, da wurde es noch mal richtig laut in der Veltins-Arena. Das Endergebnis vom Millerntor wurde durchgegeben, St. Pauli und Werder Bremen spielten 1:1 – und damit war klar: Schalke 04 ist dank des 3:0 (1:0)-Siegs erst einmal der neue Tabellenführer der 2. Bundesliga.
Die voll besetzte Nordkurve feierte das mit lautstarken „Spitzenreiter“-Gesängen, die S04-Spieler tanzten ausgelassen vor dem Block. Schalke und sein Anhang wirken in diesem April wie eine echte Einheit. „Mit diesen riesigen Fans ist alles einfacher“, sagte Spielmacher Rodrigo Zalazar nach dem Heimsieg, als er auf den Support angesprochen wurde.
Schon vor dem Anpfiff hatte sich die Nordkurve um die Ultras Gelsenkirchen etwas Besonderes ausgedacht, um die Mannschaft im Aufstiegsrennen zu unterstützen. In der Nordkurve wurde eine imposante Choreographie gezeigt, eine lange Blockfahne bedeckte die Ränge, die Kurve war von einem blau-weißes Fahnenmeer bedeckt, aber es wurden auch vereinzelt Rauchtöpfe angezündet. „Es ist unglaublich, wenn man im Umkleideraum ist und schon die Show sieht, die sie machen“, sagte Zalazar über die Kurve und fügte an: „Wir sind nicht nur elf Spieler auf dem Platz – wir sind zwölf.“
Dabei war der Heimsieg über Heidenheim ein hartes Stück Arbeit für seine Knappen. Im ersten Durchgang hätte der FCH gut und gerne in Führung gehen können. Nach neun Minuten musste S04-Torwart Martin Fraisl gleich doppelt eingreifen, erst entschärfte er einen Schuss von Jan Schöppner, dann wehrte er den Nachschuss von Tim Kleindienst ab. Schalke hatte zwar mehr Ballbesitz, aber der FCH setzte die gefährlichen Nadelstiche.
Zalazar lobt Itakura in höchsten Tönen
Dennoch ging Schalke in Führung, Dominick Drexler köpfte in der 35. Minute nach einer Ecke zum 1:0. Es musste ein Standard gegen diesen kompakten Gegner sein. Drexler schlug damit wieder gegen seinen Lieblingsgegner zu. Es war sein siebtes Tor gegen den FCH, gegen kein anderes Team traf er häufiger. Und: Drexler bereitete zusätzlich noch das 2:0 von Ko Itakura vor (55.).
Der japanische Defensivallrounder ließ mehrere Heidenheimer aussteigen, dribbelte in bester Stürmermanier durch den Sechzehner und schloss dann trocken ab. Ein Wahnsinnstreffer, der Zalazar aber nicht überraschte. Itakura sei halt ein wirklich guter Fußballer, so der Uruguayer: „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr weiter zusammen hier spielen.“ In der ersten Liga.
Schalke ist auf einem guten Weg Richtung Bundesliga, und das auch, weil Heidenheim seine Chancen im weiteren Spielverlauf nicht nutzte. Den Gästen wurde allerdings ein Tor wegen einer Abseitsposition aberkannt (63.). Wie das Duell ausgegangen wäre, wenn der Treffer gezählt hätte?
Nach dem Abpfiff interessierte sich dafür aber niemand, natürlich. Die Null stand schließlich, und Simon Terodde legte in der Nachspielzeit den 3:0-Endstand vor 57.126 Zuschauern nach. Schalke ist der neue Spitzenreiter, was Zalazar sehr freute. „Es ist wirklich schön, auf dem ersten Platz zu stehen“, sagte der 22-jährige, um gleich nachzuschieben: „Wir müssen weiter an uns arbeiten und trainieren.“