Der SV Darmstadt 98 hat am Samstagabend den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga verpasst. Somit ist klar, dass der FC Schalke 04 als Spitzenreiter in das Spiel am kommenden Sonntag bei den Lilien gehen wird.
Entsprechend enttäuscht zeigte sich Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht nach dem Spiel bei Sport1. Auch wenn der Fußballlehrer das mit einem etwas skurrilen Auftritt zu übertünchen versuchte. „Ich bin massiv einverstanden mit der Leistung, weil die Jungs extrem erfrischenden offensiven Auftritt hingelegt haben. Sie haben sich leider nicht belohnt“, sagte Lieberknecht nach der 1:3-Niederlage beim 1. FC Nürnberg. „Wir waren da, wir waren präsent. Wir haben viele Sachen, die gut liefen. Die Mannschaft hat sich taktisch gut präsentiert, sich hat sich auch in der Anfangsphase gut positioniert. Ich bin eher frustriert, dass wir in Nürnberg keinen Punkt mitgenommen haben, oder die Möglichkeit nicht genutzt haben, zu gewinnen.“
Dann ließ er mit Aussagen aufhorchen, die darauf hindeuteten, dass sein Team im Aufstiegskampf nach der Schalker Siegesserie sehr wohl unter Druck steht. Diesen Druck wollte Lieberknecht, der ja immer damit kokettiert hat, dass sein Team der Außenseiter sei und der Stress bei den anderen Mannschaften liegt, offenbar vom Team nehmen. Dafür wählte er folgenden Vergleich: „Ich habe heute den Jungs gesagt, denkt mal dran: Das ist heute die Gelegenheit auf 54 Punkte zu kommen. Aber stellt euch mal vor, wir würden heute gewinnen und auf 51 Punkte kommen und im nächsten Spiel sind es dann zwei Punkte auf den Tabellenersten.“
Aber trotzdem: Mit Blick auf die nächsten Spiele bin ich richtig motiviert mit den Jungs. Also locker bleiben und weiter bei der Musik dabei sein und sich freuen auf Schalke 04.
Thorsten Lieberknecht
Genauso ist es nach der Niederlage in Nürnberg auch gekommen. Darmstadt 98 hat als Tabellendritter zwei Zähler Rückstand auf den S04, der nun von der Pole Position ins Rennen geht. Das sei aber kein Problem, meinte Lieberknecht. „Aber trotzdem: Mit Blick auf die nächsten Spiele bin ich richtig motiviert mit den Jungs. Also locker bleiben und weiter bei der Musik dabei sein und sich freuen auf Schalke 04.“
Bereits in den vergangenen Monaten hatte Lieberknecht mit Aussagen gegen den vermeintlichen Top-Favoriten aus Gelsenkirchen versucht, zu sticheln. Vor dem Hinspiel, dass Darmstadt 98 4:2 in der Arena gewonnen hat, enttarnte er öffentlich einen S04-Spion, der sich das Training des SVD angeschaut hat. Im Januar sagte er vor dem Spiel der Darmstädter gegen Ingolstadt über die damals erstmals öffentlich erklärten Schalker-Aufstiegsambitionen: „Da komme ich ins Schmunzeln, weil das doch eigentlich die Erwartung ist. Ich weiß gar nicht, warum man jetzt erwähnen muss, dass man als Schalke 04 aufsteigen will.“
Ganz so locker bleiben dürfte seine Mannschaft aber vor dem Rückspiel nun nicht mehr. Denn die Vorzeichen haben sich umgedreht. Bei einer Niederlage gegen die Königsblauen hätten die Schalker vier Spieltage vor dem Saisonennde fünf Punkte Vorsprung auf Darmstadt.