Das vergangenen Wochenende in den deutschen Fußball-Profiligen war geprägt von großem Ärger, der von den Zuschauerrängen ausgelöst wurde. Am Freitagabend wurde beim Spiel des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann an der Seitenlinie aus einer der vorderen Reihen von einem Bierbecher am Kopf getroffen. Die Begegnung wurde nach knapp 70 Minuten zunächst unterbrochen und dann abgebrochen. Die Polizei ermittelt wegen „einer gefährlichen Körperverletzung“. Auch in der 2. Bundesliga flogen Bierbecher von den Rängen auf die Spielfelder.
Becherwerfer sorgt für Ärger auf Schalke
Zunächst am Samstagmittag in der Schlussphase des Spiels Schalke 04 gegen Hannover 96 (2:1). In der Veltins-Arena flog ein Becher von der Haupttribüne auf das Spielfeld. Schalke 04 bestätigte diesen Wurf am Sonntagvormittag gegenüber dieser Redaktion. „Es gab in der Schlussphase der Partie gegen Hannover 96 einen Becherwurf von der Tribüne. Der Täter konnte glücklicherweise schnell ermittelt werden. Alles weitere in den nächsten Tagen", ließen die Schalker verlauten.
Beim Schalker Aufstiegskonkurrenten Werder Bremen ist ein Fan für das gleiche Vergehen bereits sanktioniert worden. Am Samstagabend warf ein Werder-Fan in der 83. Minute des Heimspiels gegen Darmstadt 98 einen gefüllten Bierbecher in Richtung des Darmstädter Profis Tobias Kempe und verfehlte diesen nur knapp. Die Person konnte dank des Eingreifens umstehender Werder-Anhänger sofort ermittelt werden. „Wir haben erst einen Tag zuvor in Bochum gesehen, was so eine dumme Aktion einer einzelnen Person anrichten kann. Wir sind alle froh, dass Tobias nicht getroffen und niemand verletzt wurde", sagte Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald.
VfL Bochum: Polizei ermittelt Tatverdächtigen
Der Verein hat dem Becherwerfer ein Hausverbot erteilt - auf unbestimmte Zeit. „Aktuell haben wir ihm ein unbefristetes Hausverbot erteilt, wir behalten uns weitere Schritte vor“, betont Hess-Grunewald in einer Vereinsmitteilung. Gleiches gelte für einen Fan, der in der Nachspielzeit der Darmstadt-Partie auf das Spielfeld stürmte. Auch der Flitzer wird das Bremer Stadion vorerst nicht mehr betreten.
In Bochum hat die Polizei nach dem Spielabbruch einen Tatverdächtigen ermittelt und zur Sache verhört. Laut einer gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums hat sich der 38-jährige Bochumer aber „im Zuge der Vernehmung nicht zur Sache eingelassen“. Wie Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann dieser Redaktion sagte, wird der Verdächtige anwaltlich vertreten.