Mit Keke Topp debütierte am Samstagabend beim 1:2 (0:2) des FC Schalke 04 am Millerntor beim FC St. Pauli ein weiterer hoffnungsvoller Nachwuchsspieler aus der Knappenschmiede beim FC Schalke 04.
Weil sowohl Simon Terodde wegen einer Muskelverletzung, als auch Marius Bülter wegen Erkrankung bei den Königsblauen ausgefallen waren, mussten die Königsblauen beim Spitzenspiel in Hamburg neben Marvin Pieringer auf den Routinier Rufat Dadahsov (30) aus der U23-Mannschaft und eben der erst 17-jährigen Topp setzen.
Beinahe hätte Keke Topp in der Nachspielzeit noch auf 2:2 gestellt. Das wäre eine schöne Geschichte für den Jungen und für uns gewesen
Sven Piepenbrock
Am späten Samstagabend feierte Topp sein Zweitligadebüt. Er wurde neun Minuten vor dem Ende für Dadashov eingewechselt und hätte in der zweiten Minute der Nachspielzeit fast noch den Ausgleich für die Knappen erzielt. Sein Dropkick konnte aber von St Pauli-Torwart Nikola Vasilj gehalten werden. „Beinahe hätte Keke Topp in der Nachspielzeit noch auf 2:2 gestellt. Das wäre eine schöne Geschichte für den Jungen und für uns gewesen“, sagte Schalkes Co-Trainer Sven Piepenbrock anschließend auf schalke04.de. Piepenbrock hatte in der Elbstadt den wegen einer Corona-Infektion fehlenden Cheftrainer Dimitrios Grammozis ersetzt.
Das wäre in der Tat eine tolle Sache für Topp gewesen, der in der Jugend von Werder Bremen ausgebildet wurde und erst im Sommer dieses Jahres mit großen Hoffnungen zur Knappenschmiede gewechselt ist. Zuvor hatte der bereits 1,92-Meter große Mittelstürmer in der wegen Corona abgebrochenen U17-Bundesliga-Saison 2019/20 in fünf Spielen fünf Treffer erzielt. Zudem spielte er zweimal in der vom ehemaligen Schalker „Magic“ Michael Prus trainierten U16-Nationalmannschaft des DFB und traf dort einmal. „Ich finde, Keke ist ein ganz toller Stürmer, der vor dem Tor eine brutale Ruhe hat und weiß, wo der Ball hin muss“, urteilte Prus damals.
Auch in der U19-Mannschaft der Königsblauen legte der ehrgeizige Nachwuchsspieler, über dessen Wechsel man in Bremen nach acht Jahren im Werder-Trikot sehr enttäuscht war, gut los und erzielte in den ersten fünf Spielen vier Tore. Mit dem 0:4 bei Borussia Dortmund wurde aber auch ihm ein wenig der Stecker gezogen. In den letzten vier sieglosen Liga-Spielen konnte Topp keinen weiteren Treffer mehr hinzufügen und hängt – wie das gesamte Team – ein wenig durch.
Vielleicht keine ganz glückliche Situation, um seinen ersten Einsatz in der 2. Bundesliga zu haben. Und eigentlich auch noch zu früh für ihn. Normalerweise bespricht Schalkes Talentveredler Norbert Elgert in enger Abstimmung mit der Profiabteilung, wann ein Spieler soweit ist, dass er in der Profimannschaft zum Einsatz kommen kann. Bereits in der Abstiegssaison musste mehrere Ausnahmen gemacht werden. Mehmet Can Aydin konnte die Situation für sich nutzen und sich oben festbeißen.
Ob das Topp, der erst in seinem ersten U19-Jahr ist, das auch gelingen kann, wird die Zukunft zeigen. Sicherlich benötigt er noch Zeit. Dass er aber hart im Nehmen ist, bewies er am Sonntagmorgen. Gute zwölf Stunden nach dem Spielende in Hamburg saß er trotz der Rückreisestrapazen aus Hamburg bei der U19 des S04 bereits wieder auf der Bank.
Bei dem 0:1 gegen den VfL Bochum wurde er von Elgert in der zweiten Hälfte eingewechselt. Dass er noch Zeit benötigt, sagte Elgert nach dem Spiel gegen den VfL Bochum. Allerdings könne er perspektivisch in ein bis zwei Jahren ein Spieler für die Profis werden, wenn er weiter hart an sich arbeite. Die Niederlage gegen den VfL konnte er aber auch nicht mehr verhindern.