Bester Notenschnitt aller Duisburger Spieler. Wehrte 72 Prozent der Torschüsse ab, baute nur einmal Bockmist, als er gegen Schalke das 0:1 verschuldete (Missverständnis mit Schlicke). 23 vereitelte Großchancen in Eins-gegen-Eins-Situationen bedeuten Spitzen-Wert. Neun Weitschuss-Einschläge sind dagegen kein Ruhmesblatt. Nach der Winterpause wegen Fußverletzung außer Gefecht. Mihai Tararache (31/31/3,74): Der Rumäne gehörte mit 56 % gewonnener Duelle zu den zweikampfstärksten Mittelfeldspielern der Bundesliga. Allerdings bewegte er sich am Rande des Erlaubten: 13 Verwarnungen und ein Platzverweis in Stuttgart sprechen eine deutliche Sprache. Im Schnitt wurden bei ihm 68 Ballkontakte pro Partie gezählt, war damit eine der wichtigsten Anspielstationen bei den Zebras. Blagoy Georgiev (31/27/4,04): Zwei Tore, vier Assist: Der Nationalspieler steigerte sich nach der Winterpause und wäre sicherlich noch öfter aufgelaufen, wenn er gegen Bremen nicht "Rot" wegen eines "Vogels" Richtung Schiedsrichter kassiert hätte. War an den meisten Torschüssen beteiligt, dafür kam unter dem Strich zu wenig heraus. Sehr vielseitig: Spielte auf beiden Flügeln und zentral. Ivica Grlic (28/27/3,11): Der Kapitän bestritt die wenigsten Zweikämpfe aller Zebras – etwa 15 pro Spiel. Fünf Treffer und vier Assists machten ihm zu gefährlichsten Duisburger Mittelfeld-Mann. Drei direkte Freistoß-Erfolge bedeuten Liga-Rekord zusammen mit Hannovers Bruggink. Sehr vielseitig, agierte als Abwehrchef, defensiver Stratege oder rechts in der Raute. Björn Schlicke (27/27/3,59): Verursachte als Innenverteidiger zwei Elfmeter, entschied nur 57 Prozent der Zweikämpfe für sich. Ligaweit ein eher schwächerer Schnitt. Kassierte in Karlsruhe "Rot" für eine Notbremse an Hajnal. Eine Torvorlage in Bremen, als er den Ball – ungewollt – aus der eigenen Hälfte genau in den Lauf von Ishiaku beförderte. Manasseh Ishiaku (25/23/3,83): Zehn Saisontreffer sind angesichts der Spielquote eine gute Bilanz. Schwer auszurechnen, traf sowohl mit dem Kopf als auch mit links und rechts. Insgesamt vier Doppelpacks (drei in der Bundesliga, einer im DFB-Pokal in Babelsberg) waren beeindruckend. Weiterer Rekord: Fünf Kontertore. Negativ: Sehr verletzungsanfällig, mehrere Spiele endeten nach wenigen Minuten. Tobias Willi (25/23/3,45): Gegen den BVB gelang ihm sein bisher einziges Bundesliga-Tor. Erst Reservist, dann plötzlich unersetzlich als linker oder rechter Verteidiger. Absoluter Publikumsliebling, begeisterte durch seine dynamische Art, wobei defensiv einige Defizite auftraten. Entschied ordentliche 56 Prozent der Zweikämpfe für sich. Christian Tiffert (25/23/3,68): Mit sieben Vorlagen avancierte er zum Top-Vorbereiter der Duisburger. Ein eigener Treffer gelang ihm nicht. Vergab eine der dicksten MSV-Chancen überhaupt, als er alleine auf Bochums Torwart Rene Renno zulief und sich den Ball vom Fuß nehmen ließ. Verlor in der Rückrunde seinen Stammplatz, insgesamt kein Leader-Typ. Michael Lamey (25/23/4,08): Der Holländer zirkelte die meisten Flanken in den gegnerischen Strafraum (53), bereitete drei Tore vor und traf einmal selbst, als den Ball aus der Luft zum 1:1 gegen Hannover in den Kasten hämmerte. Defensiv mit erheblichen Schwierigkeiten, oft mit Orientierungs-Problemen und Schwächen im Zweikampf. Sehr wechselhaft in seinen Leistungen. Iulian Filipescu (20/18/4,06): Sehr schwerfällig in der Abwehr, erhebliche Schwierigkeiten gegen schnelle Stürmer und schwaches Timing in den Zweikämpfen. Technisch wenig beschlagen, meistens löschte er mit der Holzfäller-Methode. Holte einen Platzverweis gegen Hannovers Hanke heraus, erzielte sein einziges Tor gegen Dortmund. Maicon (20/15/4,50): Technisch versiert, dazu mit dem Blick für den Nebenmann und mit geringer Fehlpass-Quote (15 Prozent). Das Talent erarbeitete sich in der Rückserie einen Stammplatz. Verbesserungswürdig: Überlegt zu lange, macht das Spiel langsam. Kein Mann für Überraschungseffekte. Gewann zudem nur eines von zehn Kopfball-Duellen. Markus Daun (19/14/4,00): Duisburgs Einwechsel-König: Kam 16 Mal von der Bank aus ins Spiel. Zwei Tore gegen Bayern und Frankfurt. Stand nur in drei Partien in der Start-Elf. Vom Einsatz her top, allerdings nicht der große Knipser. Pablo Caceres (18/16/4,33): Deutliche Zahlen. Mit nur 50 Prozent gewonnener Zweikämpfe steht er im Ranking aller Bundesliga-Abwehrspieler ganz weit unten. Sehr hetkisch in seinen Duellen, musste von der Trainerbank immer wieder auf Kurs gebracht werden. In der Rückrunde nur sechs Mal ins Rennen geschickt. Klemen Lavric (18/12/4,25): Zwischenzeitlich suspendiert, weil er einen Stammplatz gefordert hatte. Aufgrund der angespannten Personal-Situation doch wieder berücksichtigt. Im Aufstiegsjahr zwölf Tore, jetzt nur zwei, wobei er die letzten 14 Partien leer ausging. Deutlicher Abwätstrend. Claudiu Niculescu (17/14,4,25): Nur 34 Prozent seiner Duelle konnte er gewinnen – das macht ihn mit Leverkusens Gekas zu den durchsetzungsschwächsten Profis der Liga. Mit vier Toren und zwei Vorlagen trotzdem ein guter Griff für den MSV, unheimlich stark aus der Distanz und technisch versiert. Allerdings mit geringer Spiel-Beteiligung, nur 32 Ballkontakte pro Partie. Fernando Santos (14/12/4,66): Seit Mitte März war die Saison für ihn faktisch gelaufen. Kam danach nur noch acht Minuten zum Einsatz. Fehler beim Stellungsspiel, behäbig in der Spielauffassung und schlichtweg überfordert. Christian Weber (11/10/3,80): Am 23. Spieltag gegen Rostock war er letztmals dabei. Agierte als Rechts- und Links-Verteidiger. Konnte Lauf- sowie Einsatz-Freude in die Waagschale werfen, allerdings landete jeder dritte Pass beim Gegner, so dass es immer wieder brannte. Sascha Mölders (11/7/4,25): Mit großen Hoffnungen gestartet, blieb am Ende die Ernüchterung. Kein Tor, keine Vorlage, dafür hektische Abschlüsse vor dem gegnerischen Kasten. Die Bundesliga war eindeutig noch eine Nummer zu groß. Fernando Avalos (10/10/4,30): Mit 62 Prozent an gewonnenen Gefechten wies der Argentinier eine ordentliche Quote auf. Allerdings mit Problemen, wenn das Spiel schnell gemacht wurde. Bojan Vrucina (8/4/5,00): Absoluter Flop. Die Verpflichtung hätte man sich getrost schenken können. Kein Tor, kein Assist, dafür sehr umständlich und harmlos. Adam Bodzek (7/6/3,16): Fiel bis zur Rückrunde mit einer Leistenverletzung aus, arbeitete sich dann ins Team und glänzte in Hamburg und Bremen, in dem er jeweils die gegnerischen Kreativ-Köpfe ausschaltete. In Bochum ließ er sich zu einer Attacke gegen Yahia hinreißen, was ihm eine dreiwöchige Sperre einbrachte. Olivier Veigneau (7/5/4,20): Startete forsch auf der linken Außenbahn und hätte öfter gespielt, wenn nicht ein Bänderriss dazwischen gekommen wäre. Aggressive Zweikampf-Führung, mutige Vorstöße, taktisch noch zu unbedarft.
Folgende Spieler kamen nur auf geringe Einsatzzahlen: Sven Beuckert (3/3,33), Silvio Schröter (3/4,08), Markus Neumayr (3/ohne Note),Georges Ndoum (2/3,00). In der Winterpause verließen Roque Junior (4/3,00), Youssef Mokhtari (7/3,40), Ailton (8/4,71) und Mo Idrissou (12/4,36) den Verein.