Klublegende Hrubesch feierte beim 5:2 (3:1)-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg einen perfekten Einstand und darf wieder an die Rückkehr in die Bundesliga glauben. Asger Sörensen (30., Eigentor), Bakery Jatta (37.), Simon Terodde (45.+2/80., Foulelfmeter) und Sonny Kittel (76.) trafen für den überzeugenden HSV. Die Tore von Erik Schuranow (41.) und Linus Rosenlöcher (89.) waren für den Club zu wenig.
Durch den ersten Dreier nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg verbesserte sich der HSV auf Rang vier in der Tabelle, die Mannschaft von Hrubesch - an der Elbe liebevoll „Hotte“ genannt - verkürzte den Rückstand auf die SpVgg Greuther Fürth auf Rang drei auf drei Punkte und hofft zumindest wieder auf die Relegation.
Zuvor war Holstein Kiel dem HSV enteilt. Die Schleswig-Holsteiner gewannen dank Routinier Fin Bartels auch ihr vorletztes Nachholspiel nach einer erneuten Corona-Quarantäne gegen Hannover 96 mit 1:0 und kletterten auf Rang zwei. Die Störchen stehen damit ganz dicht vorm Aufstieg, der dem souveränen Tabellenführer VfL Bochum kaum noch zu nehmen ist.
„Wir leben noch“, hatte Hrubesch, der vor einer Woche als Nachfolger von Daniel Thioune installiert wurde, vor der Partie gesagt und versprochen, sein Team werde „kratzen, beißen, Gas geben“. Nur ein Sieg zählte - doch der Druck war den Hamburgern zunächst anzumerken, den Bemühungen fehlte es an Präzision. Der HSV brauchte, um sich in die Partie zu wühlen. Als es dann einmal schnell ging, zog Robin Meißner einfach direkt ab - sein Schuss wurde noch von Sörensen unhaltbar ins Tor abgefälscht.
Hrubesch, der im Vergleich zum 1:1 gegen den Karlsruher SC gleich fünf Änderungen vornahm und dabei Meißner zum Startelfdebüt verhalf, sah nach dem Führungstreffer einen deutlich besseren HSV. Jatta nutzte die starke Phase eiskalt aus zum sehenswerten 2:0. Ein Patzer von Sven Ulreich, der einen Distanzschuss von Johannes Geis nur nach vorne klären konnte, ermöglichte Schuranow den Anschlusstreffer - und brachte kurz Hektik ins Spiel der Hamburger.
Doch dann schlug wieder Topstürmer Terodde zu. Der 33-Jährige stand, wo ein Mittelstürmer stehen muss und hatte keine Mühe, den Ball aus kurzer Distanz ins Tor zu drücken.
In der Folge riskierte der HSV nicht mehr allzu viel und versuchte vor allem, defensiv sicher zu stehen und über Konter Nadelstiche zu setzen. Wie Meißner, der nach einer tollen Aktion aber nur die Latte traf (62.). Aber auch Nürnberg blieb gefährlich. Nur kurz danach lenkte HSV-Keeper Ulreich mit einer tollen Parade einen Versuch von Tom Krauß ebenfalls an die Latte (73.) - ehe Kittel für die Hamburger erhöhte. Nürnberg-Experte Terodde traf gar zum zweiten Mal und hat nun in seinen letzten sieben Zweitliga-Spielen gegen den Club acht Mal getroffen. sid