RevierSport blickt auf die vergangenen zwölf VfL-Monate zurück. Teil 2: August bis Dezember. [article=465636]Hier gibt es den ersten Teil.[/article]
August und September
Bochum und das komplette Chaos: Nach dem vierten Spieltag und dem 3:3 zuhause gegen Wehen Wiesbaden versinkt der VfL Bochum im Chaos. Trainer Robin Dutt stellt sich selbst öffentlich infrage und besiegelt damit sein Aus als Cheftrainer des Pott-Klubs. Problem: Im Verein hatte niemand daran gedacht, Dutt zu entlassen. Auf dem Platz besticht beim VfL nur die Offensive. Im Abwehrverhalten offenbart der VfL große Schwächen, die sich bis zum Jahresende nicht ändern sollten. Interimsweise übernimmt Heiko Butscher für das 1:2 beim VfB Stuttgart auf der VfL-Bank. Es folgt Thomas Reis als Cheftrainer, der als Spieler mit Bochum noch im UEFA-Cup gespielt hat. Erste Amtshandlung: Stefano Celozzi wird begnadigt und spielt fortan wieder im VfL-Dress. Alle acht Spieltage bis Ende September bleibt der VfL ohne Saisonsieg. Lediglich in der ersten DFB-Pokal-Runde gibt es den einzigen Pflichtspielerfolg - doch auch das 3:2 über Fünftligist KSV Baunatal ist dabei alarmierend.
Oktober
Bochum und der nächste Tiefpunkt: Am neunten Spieltag schafft der VfL scheinbar die Erlösung. Unter Reis gibt es in Heidenheim den ersten Saisonsieg (3:2). Doch der Schein trügt: Nach einem wilden 3:3 zuhause gegen Karlsruhe verliert die Mannschaft 1:2 bei Holstein Kiel und verweigert dabei Kampf und Leistungsbereitschaft gleichermaßen. Es kommt zu wüsten Beleidigungen in Richtung der Mannschaft von Teilen der mitgereisten Fans - die Stimmung erneut auf einem Tiefpunkt. Der VfL ist Vorletzter. Tief im Westen. Leidenszeit. Man ist es mittlerweile gewohnt. Selbst Herbert Grönemeyer hätte in diesem Moment nicht weiterhelfen können.
Intern gibt es mehrere Aussprachen, die Strafen für Unpünktlichkeit (Osei-Tutu) oder Social-Media-Postings (Bella-Kotchap) werden neu definiert, die Zügel und die Ansprache insgesamt angezogen. Zu spät, meinen die einen. Immerhin tut sich was, meinen die anderen. Und tatsächlich tut sich was. Mit einer beherzten und kämpferisch überzeugenden Leistung im DFB-Pokal gegen Bayern München holt Bochum die Herzen der Fans und das eigene Selbstvertrauen zurück.
November und Dezember
Bochum und ein Schlussspurt: Sieg gegen Nürnberg, der erste zuhause. Punkt beim FC St. Pauli, Punkt gegen Osnabrück, Sieg gegen Aue, Ausrutscher gegen Fürth, Sieg gegen Hannover. Bis zum Ende der Hinrunde legt der VfL Bochum einen vorher nicht für möglich gehaltenen Schlussspurt hin. Mit 20 Zählern nach 17 Spieltagen steht Bochum auf Rang elf - und steckt damit aber noch immer tief im Abstiegskampf.
Zum Jahresende setzt es dann ausgerechnet die erste Heimniederlage. Beim 2:3 gegen Jahn Regensburg verfällt der VfL wieder in alte Muster und enttäuscht auf ganzer Linie. Vor allem die Defensive rückt im Anschluss mal wieder ins Zentrum der Kritik. Geld für einen neuen Innenverteidiger ist nach RS-Infos da - nach einem neuen Abwehrchef wird auch schon gesucht. Doch es braucht mehr als einen neuen Spieler, um dieses ernüchternde Fußballjahr 2019 aus Sicht des VfL Bochum zu korrigieren. Die Aussichten auf 2020 sind dabei nicht wirklich erfreulicher: Bis zum Schluss droht dem Pott-Klub der Kampf um den Ligaverbleib.